WELT
Im Takt der Makaken
Baku, den 29. Januar (AZERTAG). Menschen synchronisieren ihre Gesten, etwa beim Klatschen oder Gehen. Jetzt zeigen Laborexperimente erstmals, dass sich auch Tiere aufeinander einstellen. Japanische Makaken stimmen ihre Bewegungen streng ab.
Unbewusst passen Menschen ihr Verhalten, ihre Bewegungen und Gesten einander an. Dieses Phänomen ist offenbar auch im Tierreich verbreitet: Forscher berichten im Fachmagazin „Scientific Reports“ von Japanischen Makaken, die ihre Gesten synchronisieren - spontan und ohne sich abzustimmen. Warum die Tiere sich so verhalten, ist nicht bekannt.
Die Wissenschaftler brachten den Affen bei, mit einer Hand einen Knopf zu drücken. Als die Tiere dann einem Artgenossen gegenübersaßen, passten sie ihre Drückbewegungen automatisch einander an - mal waren die Bewegungen schneller, mal langsamer. Ähnlich lief das Experiment mit einem gefilmten Makaken ab. Wenn sich die Tiere direkt sahen und hörten, war der Einklang ihrer Bewegungen allerdings am größten.
Es sei das erste Mal, dass eine soziale Synchronisation von Tieren unter Laborbedingungen nachgewiesen wurde, schreiben die Forscher. Beim Menschen werden synchronisierte Bewegungen als Zeichen von Verbundenheit gedeutet. Zum Beispiel, wenn Partner ihre Schritte aneinander anpassen oder wenn der Applaus nach einem Konzert immer mehr zum Gleichklang wird.
All das geschehe unbewusst. „Warum die Affen ihr Verhalten synchronisieren, ist noch nicht klar“, schreiben die Forscher. „Es könnte ein entscheidender Teil sozialer Anpassung sein - wichtig, um zu überleben.“