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Malaysia will ab 2018 kein Rennen mehr ausrichten
Baku, 21. November, AZERTAC
Rennen in der Formel 1 sind teuer. Zu teuer, um es wirtschaftlich zu planen? Immer mehr Veranstalter wehren sich gegen hohe Lizenzgebühren - Malaysia will ab 2018 kein Rennen mehr ausrichten.
Eigentlich will der neue Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media den Rennkalender in den kommenden Jahren ausbauen - doch immer mehr aktuelle Ausrichter wehren sich gegen die hohen Lizenzgebühren und wollen aussteigen. So hat Malaysias Tourismusminister Nazri Aziz seit Wochen kursierende Spekulationen über einen Abschied bestätigt, wie die Zeitung "Star Online" berichtet. Aziz sagte Reportern im Parlament, der Sport sei "zu teuer für den Ausrichter geworden und nicht mehr so attraktiv". Der Vertrag für den Großen Preis von Malaysia auf dem Sepang International Circuit läuft noch bis 2018.
Der Chef der Strecke in Sepang, Razlan Razali, zeigte sich von der Entscheidung enttäuscht. Er werde versuchen, die Regierung umzustimmen, sollte das Rennen in den nächsten zwei Jahren wirtschaftlich erfolgreich sein, sagte er. Seit 1999 ist Malaysia Teil des Formel-1-Kalenders, die Strecke wurde vom deutschen Ingenieur Hermann Tilke entworfen.
Auch die Zukunft des Nachtrennens in Singapur ist ungewiss. Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone zufolge hat Singapur kein Interesse an der Verlängerung des Vertrags, der 2017 ausläuft. Ein Sprecher des Veranstalters sagte dem Sender "ChannelNewsAsia": "Wir äußern uns nicht zu laufenden Verhandlungen." Die Besucherzahlen auf dem Stadtkurs Marina Bay Street Circuit waren in diesem Jahr deutlich gesunken.
Und dann sind da noch die Rennen in Kanada, Brasilien und Deutschland, die im vorläufigen Rennkalender für 2017 vom Motorsport-Weltverband Fia noch nicht bestätigt wurden. Dort wird mit Ecclestone ebenfalls über die Höhe der Lizenzgebühren verhandelt. Zu den derzeitigen Konditionen ist es laut der Rennstreckenbetreiber schwierig, in Zukunft weiter Formel-1-Rennen wirtschaftlich zu veranstalten.
In Montréal hofft Ecclestone noch auf den Lance-Stroll-Effekt, der junge Kanadier wird in der kommenden Saison für Williams in der Formel 1 fahren. In Deutschland hat der Hockenheimring für 2018 einen bestehenden Vertrag mit der Formel 1, erhofft sich aber weitere Vergünstigungen, was Ecclestone bereits ausgeschlossen hat.