GESELLSCHAFT
Männer essen gerne scharf
Baku, 22. Dezember, AZERTAG
Eine Studie hat herausgefunden, dass Männer mit einer Vorliebe für pikante Speisen höhere Testosteron-Level im Körper aufweisen. Wissenschaftler an der Universität von Grenoble testeten 114 Männer zwischen 18 und 44 Jahren. Die Forscher setzten den Testpersonen einen Teller mit Kartoffelbrei vor und baten sie, ihrem Geschmack entsprechend Pfeffersoße und Salz hinzuzugeben. Wer seinen Brei richtig scharf mochte, bei dem stellten die Forscher ein hohes Testosteron-Level im Speichel fest. Diejenigen mit einer niedrigen Menge des Sexualhormons im Körper hielten sich mit der Pfeffersoße weitestgehend zurück.
In der Vergangenheit wurden hohe Mengen Testosteron schon mit Verhaltensweisen in Verbindung gebracht, die dem Charakter eines sogenannten „Alpha-Männchens“ entsprechen. Dazu gehören Aggression, ein gesteigerter Geschlechtstrieb, aber auch Ehrlichkeit und: eine höhere Risikobereitschaft.
Die Ergebnisse der Studie würden also zu anderen Untersuchungen passen, die einen Zusammenhang zwischen Testosteron und riskantem finanziellen und sexuellen Verhalten sehen, sagt der Leiter der Studie, Professor Laurent Bègue, im britischen „The Telegraph“. Im Fall seiner Studie könne man diese Erkenntnisse eben auf riskantes Geschmacks-Verhalten anwenden, so Bègue.
Andere Untersuchungen zeigen außerdem, dass der Verzehr von Chili den Testosteronspiegel auch selbst anheben kann. Bei einem Experiment war das zumindest bei Laborratten der Fall. Haben die Grenobler Testpersonen mit einer Vorliebe für scharfes Essen also deshalb mehr Testosteron, weil sie im Alltag mehr Chili zu sich nehmen? Um diese Frage zu beantworten bedarf es laut Professor Bègue weiterer Forschung.
Wie der Zusammenhang genau zustande kommt, ist also noch unklar. Aber: Männer mit einer Vorliebe für Chili haben nicht nur mehr Testosteron, sie tun sich mit moderatem Konsum der scharfen Schote sogar etwas Gutes. Denn Chili essen hält im Winter warm und soll aufgrund einer vermehrten Endorphin-Ausschüttung beim Verzehr sogar glücklich machen.
Die Studie der Universität in Grenoble mit dem Namen „Some like it hot“ (zu deutsch: „Manche mögen's heiß“) wurde im Fachmagazin „Physiology & Behavior“ veröffentlicht.