WELT
Nasa-Ballon gelingt Rekordflug über Antarktis
Baku, den 5. Februar (AZERTAG). Der Ballon Super-Tiger sammelt Daten zur kosmischen Strahlung über dem ewigen Eis des Südpols. Nun hat er einen Zeitrekord aufgestellt. Er blieb einen Tag länger in der Luft als sein Vorgänger.
Mit einem mehr als 55-tägigen Flug über der Antarktis hat ein Wissenschaftsballon der Nasa den bisherigen Rekord für derartige Flüge übertroffen. Der Ballon Super-Tiger sei 55 Tage, eine Stunde und 34 Minuten in einer Höhe von 38.710 Metern unterwegs gewesen, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit.
Damit sei der bestehende Rekord aus dem Jahr 2009 um über einen Tag übertroffen worden.
Der Ballon sammelte Daten zur kosmischen Strahlung, die in den kommenden zwei Jahren ausgewertet werden sollen. Wissenschaftler wollen so verstehen, woher die besonders energiereichen Atome kommen und warum sie so hochenergetisch sind.
„Das ist ein toller Erfolg für das Astrophysiker-Team der Nasa“, sagt John Grunsfeld vom Nasa-Headquarter in Washington. „Solche großen Ballons über eine so lange Periode in der Luft zu halten ermöglicht uns Spitzenforschung, die sonst nicht sehr schwierig wäre.“
Kosmischer Strahlenfänger - Aber was genau sucht Super-Tiger in den eisigen Höhen über dem Südpol? Der Ballon trägt ein neues Instrument, mit dem auch sehr schwere und sehr seltene Elemente detektiert werden können, die sich in der komischen Strahlung befinden. Kosmische Strahlung trifft ständig auf unsere Erde. Sie ist hochenergetisch, besteht hauptsächlich aus Protonen und kommt von der Sonne, der Milchstraße und von fernen Galaxien. Auch die Erde wird zwangsläufig von diesen Teilchen getroffen.
Pro Sekunde treffen etwa 1000 Teilchen auf die äußere Erdatmosphäre, die Erdoberfläche treffen aber nur wenige Teilchen. Deshalb versuchen Wissenschaftler unter anderem durch Messungen in der Luft, mehr über die kosmische Strahlung zu erfahren.
Das Super-Tiger-Experiment hat zum Ziel, Informationen über die Herkunft der Teilchen zu bekommen. Zudem interessiert die Wissenschaftler, weshalb die Teilchen so hochenergetisch sind, also mit einer extrem hohen Geschwindigkeit durchs Weltall fliegen.
Die Nasa-Forscher hatten den Ballon am 8. Dezember 2012 gestartet. Er stieg in eine Höhe von über 38 Kilometer auf - also rund viermal höher als herkömmliche Passagierflugzeuge fliegen.
Dass der Ballon so lange in der Luft bleiben konnte, ist auch der speziellen Atmosphäre über der Antarktis zu verdanken. Über der US-amerikanischen McMurdo-Station (Spitzname McTown) ist die Luft sehr sauber. Zudem zirkulieren in der Stratosphäre die Winde sehr günstig, ein Ballon kann hier leicht in die Höhe steigen.