WIRTSCHAFT
Nestlé-Tochter senkt Milchpulverpreise in China
Baku, den 4. Juli (AZERTAG). Die Nestlé-Tochter Wyeth Nutrion will die Preise für Babynahrung in China senken. Kartellwächter prüfen, ob die Firma zusammen mit anderen Herstellern die Preise erhöhte, nachdem Hunderttausende Babys durch gestrecktes Milchpulver krank geworden waren.
Die Nestlé-Tochter Wyeth Nutrion wird die Preise für Babynahrungsprodukte in China senken. Das Unternehmen reagiert damit auf eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Preisabsprachen bei Babymilchpulver, die die Wettbewerbsbehörde NDRC jüngst gegen fünf Hersteller eingeleitet hatte.
Die Preise würden ab 8. Juli im Schnitt um elf Prozent reduziert, teilte Wyeth Nutrition am Mittwoch mit. Für manche Produkte würden die Konsumenten künftig um bis zu ein Fünftel weniger bezahlen. Die Maßnahme werde bis ins Jahr 2014 fortgesetzt, und die Preise für neue Produkte würden ein Jahr lang nicht erhöht.
„Als Folge dieser Untersuchung hat Wyeth Nutrition seine Methoden zur Preisgestaltung bewertet und entschieden, gewisse Verkaufs- und Vertriebspraktikern zu verbessern“, erklärte die Nestlé-Tochter.
Neben Wyeth Nutrition sind auch die Konzernmutter Nestlé, die französische Danone sowie die US-Konzerne Mead Johnson Nutrition und Abbott Laboratories im Visier der chinesischen Behörden.
Babymilchpulver von westlichen Firmen ist in China heiß begehrt, seit der Skandal um verseuchtes Milchpulver 2008 das Vertrauen in einheimische Produkte beschädigte. Sechs Babys waren damals gestorben, Hunderttausende erkrankt. Laut der Zeitung „Peoples Daily“ hatten die fünf Firmen die Preise für Milchpulver seit 2008 um 30 Prozent angehoben. Inzwischen kommt fast die Hälfte des in China verkauften Babymilchpulvers aus dem Ausland.