WIRTSCHAFT
Personalabbau bei Microsoft fällt größer als geplant aus
Baku, 29. Juli, AZERTAC
Microsoft baut mehr Stellen bei seiner Smartphone-Sparte ab als geplant. Innerhalb der kommenden zwölf Monate will der Softwarekonzern 4700 Jobs streichen - vier Prozent der Belegschaft.
Der Personalabbau bei Microsoft fällt größer als geplant aus. Zur bisher vorgesehenen Streichung von 1850 Jobs in der Smartphone-Sparte kämen in den kommenden zwölf Monaten weitere 2850 Stellen, teilte der Softwarekonzern am Donnerstag mit. Die insgesamt 4700 Jobs entsprechen etwa vier Prozent der Belegschaft. Microsoft kündigte bereits im Mai an, vor allem in Finnland Personal abbauen zu wollen.
Der US-Konzern hatte im Jahr 2014 den finnischen Telefonhersteller Nokia gekauft und wollte so Apple und Samsung Marktanteile streitig machen. Der Plan scheiterte aber. Konzernchef Satya Nadella will die Sparte eindampfen und setzt verstärkt auf das Internetgeschäft. Im Juni wurde bekannt, dass Microsoft das Karrierenetzwerk LinkedIn für über 26 Milliarden Dollar kaufen will.
Der Fehlkauf der Nokia-Handysparte kam Microsoft teuer zu stehen. Allein auf die Sparte verbuchte der Konzern 2015 Abschreibungen von 7,5 Milliarden Dollar. Zudem wurden bereits im vergangenen Jahr 7800 Jobs gestrichen. Der Konzern hält offenbar dennoch an seinem Windows-Betriebssystem für Lumia-Smartphones fest, ließ aber offen, ob künftig noch neue Geräte entwickelt werden.
Im Wettbewerb mit den iPhones von Apple und den Galaxy-Modellen von Samsung waren die Lumia-Geräte von Nokia schon vor der Übernahme durch Microsoft hoffnungslos unterlegen. Der Anteil des Microsoft-Systems Windows Phone am Smartphone-Markt lag zuletzt nur noch bei 0,7 Prozent weltweit.
Einheitliche Plattform - Mit dem aktuellen Windows 10 hat Microsoft erstmals eine einheitliche Plattform, die auf verschiedenen Geräten von PC über Spielekonsole bis hin zu Tablets und Smartphones laufen kann. Doch auch damit kam kein Schub für die Smartphones von Microsoft. Eine Abschreibung war bereits erwartet worden, nachdem Quartalszahlen die Schwäche des Geschäfts offenbart hatten.