WIRTSCHAFT
Software-Gigant Microsoft meldet das erste negative Quartalsergebnis
Baku, den 20. Juli (AZERTAG). Software-Gigant Microsoft meldet das erste negative Quartalsergebnis seit seinem Börsengang 1986. Der Konzern hat in den vergangenen Monaten rund 400 Millionen Euro Verlust gemacht, wegen einer Abschreibung in Milliardenhöhe. Google konnte seinen Gewinn im gleichen Zeitrum um elf Prozent steigern.
Ein Fehlkauf aus dem Jahr 2007 reißt ein Loch in Microsofts makellose Bilanz. Der US-Softwarekonzern hat zum ersten Mal seit seinem Börsengang im Jahr 1986 Verluste gemacht, in Höhe von 492 Millionen Dollar (401 Millionen Euro).
Grund ist eine milliardenschwere Wertberichtigung, die Microsoft schon vor einigen Wochen angekündigt hatte. Mehr als sechs Milliarden Dollar muss das Unternehmen auf die Werbefirma Aquantive abschreiben. Die Übernahme aus dem Jahr 2007 hatte sich als gewaltiger Flop entpuppt.
Davon abgesehen entwickelte sich der Konzern positiv: Der Umsatz stieg um vier Prozent auf rund 18 Milliarden Dollar - ein Rekordwert, wie Konzernchef Steve Ballmer am Donnerstag betonte. Bereinigt um die Abschreibung und andere Sonderereignisse stieg der Gewinn im vierten Quartal auf insgesamt 6,93 Milliarden Dollar und damit um 12 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Allerdings musste Microsoft erneut Verluste im Online-Geschäft verbuchen. In dem nun abgeschlossenen Geschäftsjahr addierte sich das operative Minus des Bereichs mit der Abschreibung auf 8,12 Milliarden Dollar. Schon im Jahr davor hatte der Software-Gigant im Internet 2,66 Milliarden Dollar verloren.