WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Sonde „Parker Solar Probe“ übersteht Rekordannäherung an die Sonne
Baku, 27. Dezember, AZERTAC
Nach ihrer Rekordannäherung an die Sonne funktioniert die Nasa-Sonde „Parker Solar Probe“ einwandfrei und befindet sich in Sicherheit. Das teilte die US-Weltraumbehörde am Freitag mit. Bei ihrem Vorbeiflug an Heiligabend war die Sonde dem Stern so nah gekommen wie noch kein anderes menschengemachtes Objekt zuvor.
Nach Nasa-Angaben passierte „Parker Solar Probe“ die Sonne in einer Entfernung von – in kosmischen Dimensionen lediglich – 6,1 Millionen Kilometern. Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 430.000 Meilen pro Stunde (rund 692.000 Kilometer pro Stunde) sei die Sonde Temperaturen von bis zu 1800 Grad Fahrenheit (etwa 982 Grad Celsius) ausgesetzt gewesen, hieß es seitens der Nasa. Voraussichtlich am 1. Januar werde „Parker Solar Probe“ detaillierte Daten über ihren Status senden.
Die Sonde zur Erforschung der Sonnenatmosphäre war im August 2018 für eine siebenjährige Mission ins All geschickt worden. Zur Abwehr von Hitze und Strahlung in Sonnennähe besitzt „Parker Solar Probe“ einen gut 11,4 Zentimeter dicken Karbonschild, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Äußerste Atmosphärenschicht der Sonne durchflogen - Das Raumfahrzeug hat die Größe eines Autos und ist nach dem Astrophysiker Eugene Parker benannt. Bislang umkreiste es die Sonne auf stark elliptischen Bahnen und gelangte daher immer wieder abwechselnd in Sonnennähe und Sonnenferne. Bereits bei ihrem ersten Vorbeiflug im Oktober 2018 war sie laut Nasa mit 42,7 Millionen Kilometern so nahe an die Sonne herangekommen wie kein anderes Raumschiff zuvor.
Im Jahr 2021 durchflog sie als erste Sonde die äußerste Atmosphärenschicht der Sonne, Korona genannt. »Zum ersten Mal in der Geschichte hat eine Raumsonde die Sonne berührt«, schrieb die Nasa damals. 2023 kam sie auf etwas mehr als sieben Millionen Kilometer an die Oberfläche der Sonne heran.
„Parker Solar Probe“ ist nicht der erste menschengemachte Besucher der Sonne: Bereits in den Siebzigerjahren starteten die deutsch-amerikanischen Sonden »Helios 1« und „Helios 2“, die jedoch mit rund 45 Millionen Kilometern einen gebührenden Abstand zum Hitzeball hielten.