WIRTSCHAFT
Soros wettet erfolgreich gegen Japans Währung
Baku, den 15. Februar (AZERTAG). Japan schwächt seine Währung, um die eigene Wirtschaft anzukurbeln. Das lockt einige der größten amerikanischen Hedgefonds an - darunter die Investorenlegende George Soros und Apple-Aktionär David Einhorn. Sie setzen erfolgreich Milliardensummen auf einen weiteren Fall des Yen.
Auf den fallenden Yen zu setzen ist seit gut drei Monaten das heißeste Geschäft an der Wall Street. George Soros, der in den neunziger Jahren sein Vermögen mit Wetten gegen das britische Pfund machte, soll damit seit November bereits Gewinne von fast einer Milliarde Dollar eingestrichen haben. Aber auch Greenlight Capital von David Einhorn, Third Point von Daniel Loeb und Hayman Capital Management von Kyle Bass sollen am schwachen Yen kräftig mitverdienen.
Die Geschäfte der Hedgefonds haben wiederum mit dazu beigetragen, dass der Yen in den vergangenen vier Monaten um fast 20 Prozent nachgegeben hat. Schon greift die Angst vor einem weltweiten Währungskrieg um sich. Länder wie Deutschland und Frankreich haben die japanische Politik kritisiert. Andere Staaten haben damit gedroht, ebenfalls den Kurs ihrer eigenen Währung zu drücken, um gegenüber Japan wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders Exportländer profitieren davon, wenn eine schwache Währung ihre Waren im Ausland billiger macht.
Schon vor der Wahl zum japanischen Ministerpräsidenten Ende vergangenen Jahres sprangen die Anleger auf den Abwärtszug des Yen. Je drastischer die Forderungen von Abe und seinen Parteifreunden wurden, desto mehr Geld setzten die Händler, was den Yen in Euro weiter sinken ließ. Schnell kam diese Botschaft auch bei Hedgefonds und anderen Großanlegern an. Gemeinsam mit dem Wahlsieg Abes haben diese Verkäufe den Devisenmarkt kräftig aufgewirbelt. Am Mittwoch erhielt man für einen Dollar noch etwa 93 Yen. Mitte November waren es nur 79. „Es ist eine Wette auf die Abe-Ökonomie“, heißt es aus dem Umfeld von Soros' Firma.