WIRTSCHAFT
US-Investor fordert Zerschlagung von Sony
Baku, den 14. Mai (AZERTAG). Ein gefürchteter Hedgefonds-Manager macht Druck auf Sony: Der US-Investor Daniel Hoeb will, dass der japanische Elektronikkonzern zerschlagen wird. Laut „New York Times“ gehören ihm mittlerweile 6,5 Prozent der Anteile.
Der amerikanische Hedgefonds-Manager Daniel Loeb will laut „New York Times“ den japanischen Elektronik-Riesen Sony zerschlagen lassen. Der Milliardär fordere, das Film- und Musik-Geschäft vom Rest des Konzerns abzuspalten, berichtete das „New York Times“-Blog Dealbook. Loebs Hedgefonds Third Point habe inzwischen einen Anteil von 6,5 Prozent an Sony zusammengekauft, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Sony meldete für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr den ersten Gewinn seit 2008. Allerdings machte der Konzern im Kerngeschäft Verbraucherelektronik weiter Verluste. Die Unterhaltungssparte dagegen ist zu einer wichtigen Stütze geworden. Sony gehört eines der großen Hollywood-Studios, zuletzt sorgten Filme wie „The Amazing Spider-Man“ und der James-Bond-Streifen „Skyfall“ für hohe Einnahmen. Auch mit Musik verdient Sony inzwischen wieder Geld.
Loeb ist als aggressiver kritischer Aktionär bekannt und hatte bereits dem Internetkonzern Yahoo zugesetzt. Vor rund einem Jahr machte er öffentlich, dass der damalige Yahoo-Chef Scott Thompson sich mit einem falschen akademischen Titel brüstete. Thompson musste nach nur wenigen Monaten im Amt gehen. Loebs Third Point bekam die monatelang geforderte Präsenz im Verwaltungsrat und soll eine Schlüsselrolle bei der Berufung der neuen Chefin Marissa Mayer von Google gespielt haben.
Der Sony-Gewinn von 43 Milliarden Yen (rund 330 Millionen Euro) kam vor allem durch den Verkauf von Immobilien und Firmenbeteiligungen zustande. Konzernchef Kazuo Hirai muss erst noch beweisen, dass er auch die seit Jahren Verluste schreibende Elektroniksparte in die schwarzen Zahlen zurückbringen kann.
Sony galt einst mit der Kombination aus Heimelektronik, Spielekonsolen, Mobiltelefonen sowie Inhalten wie Filme und Musik als perfekt gerüstet für die digitale Revolution. Doch unter anderem wegen Grabenkämpfen zwischen den Sparten gelang es nie so recht, von dieser Vielfalt richtig zu profitieren.