GESELLSCHAFT
WHO: Mysteriöse Todesfälle im Kongo
Baku, 9. Dezember, AZERTAC
Die mysteriöse „Krankheit X“ im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo könnte nach einer Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO auch auf bekannte Ursachen zurückzuführen sein. Anhand der Symptome „werden akute Lungenentzündung, Influenza, Covid-19, Masern und Malaria als mögliche Ursachen in Betracht gezogen“, teilte die WHO mit.
In der abgelegenen Region Panzi in der Provinz Kwango seien inzwischen 406 Fälle gemeldet worden. 31 Menschen seien gestorben. Überwiegend seien Kinder betroffen, besonders unter-Fünfjährige. Alle seien schwer unterernährt.
Die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz hatten schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen – anders als etwa im Bericht des dortigen Gesundheitskrisenzentrums sind dabei auch Menschen erfasst, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen.
Behörden in höchster Alarmbereitschaft – „Malaria ist eine in diesem Gebiet weitverbreitete Krankheit, die möglicherweise die Fälle verursacht oder zu ihnen beiträgt“, berichtete die WHO. „Derzeit werden Labortests durchgeführt, um die genaue Ursache zu ermitteln. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es auch möglich, dass mehr als eine Krankheit zu den Fällen und Todesfällen beiträgt.“
Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministers Roger Kamba sind die Behörden in höchster Alarmbereitschaft, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Die Region ist sehr abgelegen. Neben der Zentralregierung hat auch die WHO Teams geschickt, um die Lage zu untersuchen.
Die Wissenschaftler sollen gemeinsam mit kongolesischen Kollegen bei Laboruntersuchungen helfen, um die Ursache der Erkrankungen zu klären. Bis die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Ergebnisse vorweisen können, sollten die Menschen in der betroffenen Region strenge Hygieneregeln mit häufigem Händewaschen, Vermeidung großer Versammlungen und angemessenem Abstand einhalten, hieß es.
Ein Arzt in Panzi sagte der Nachrichtenagentur dpa, bei vielen Einwohnern herrsche große Angst. Viele wagten aus Sorge vor Ansteckung nicht mehr, ihre Häuser zu verlassen. Der Ursprung der Krankheit sei ungeklärt, sagte der Mediziner.