WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Apokalyptischer Crash schlug Mond aus Erde heraus
Baku, den 18.Oktober (AZERTAG). Eine Analyse von Mondgestein untermauert eine fast vier Jahrzehnte alte These. Eine gigantische Kollision zwischen der jungen Erde und einem kolossalen Asteroiden ließ den Erdtrabanten entstehen.
Eine gigantische Kollision hat in der Frühzeit des Sonnensystems den Mond aus der Erde herausgeschlagen. Das schließen US-Forscher aus der chemischen Analyse von Mondgestein.
Die Gruppe um Frédéric Moynier von der Washington-Universität in St. Louis stellt ihre Untersuchungen im britischen Fachblatt „Nature” vor. Zwei Modellrechnungen im US-Journal „Science” stützen ebenfalls diese weit verbreitete „Impact-Theorie” zur Entstehung des Erdtrabanten.
Die Forscher um Moynier hatten 20 verschiedene Bodenproben von mehreren Mondmissionen untersucht. Dabei stellten sie im Vergleich zur Erde einen merklichen Überschuss einer schwereren Variante (Isotop) des Metalls Zink fest.
Isotopenanalyse legt gigantischen Einschlag nahe-Erstmals sei damit eine sogenannte Isotopenfraktionierung nachgewiesen, also eine Trennung von leichten und schweren Isotopen, wie sie bei einem gigantischen Einschlag erwartet werde, betont die Washington-Universität.
„Das Ausmaß der von uns gemessenen Fraktionierung in Mondgestein ist zehnmal höher als in irdischem und in Marsgestein”, unterstreicht Moynier in einer Mitteilung seiner Hochschule. „Daher handelt es sich um einen bedeutenden Unterschied.”
Die in den 1970er-Jahren aufgestellte „Impact-Theorie” geht davon aus, dass ein etwa marsgroßes Objekt in die junge Erde eingeschlagen ist. Durch den Crash sind große Teile der Oberfläche und des Einschlagobjekts verdampft, aus der Splitterwolke hat sich demnach der Mond geformt. Zu diesem Szenario passt, dass der Mondboden arm an leicht flüchtigen Elementen ist. Denn ein Teil des verdampften Materials ist ins All entschwunden, darunter vorzugsweise leicht flüchtige Stoffe.