WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Astronomen finden Zucker – 400 Lichtjahre entfernt
Baku, den 30. August (AZERTAG). Zucker gilt als eine Grundzutat für die Entstehung von Leben. Forscher haben nun bei einem jungen Stern erstmals eine einfache Art davon entdeckt - ähnlich dem Zucker, den wir in unseren Kaffee tun.
Astronomen haben erstmals Zucker bei einem jungen, sonnenähnlichen Stern entdeckt. Mit dem Radio-Observatorium „Alma“ war das internationale Team auf einfache Zuckermoleküle in der unmittelbaren Umgebung einer 400 Lichtjahre entfernten Sonne gestoßen.
Der Fund zeige, dass diese Grundzutat für die Entstehung von Leben bereits in sich noch bildenden Sonnensystemen vorhanden sei, betonen die Forscher um Jes Jørgensen vom Kopenhagener Niels-Bohr-Institut in einer Mitteilung der Europäischen Südsternwarte Eso (Garching).
„In der Scheibe aus Gas und Staub, die diesen neu entstandenen Stern umgibt, haben wir Glycolaldehyd gefunden. Das ist eine einfache Art von Zucker, gar nicht so unterschiedlich von dem Zucker, den wir in unseren Kaffee tun“, zitiert die Eso Jørgensen.
Grundbaustein für die Entstehung von RNA-„Dieses Molekül ist eine der Zutaten bei der Entstehung von RNA, und die wiederum ist - genau wie die mit ihr verwandte DNA - einer der Grundbausteine von Leben.“ Die RNA ist im Erbgut von bestimmten Viren vorhanden und spielt eine Rolle beim Ablesen der Gene in höheren Lebewesen.
Es ist nicht der erste Fund von Glycolaldehyd im Weltall. Die einfachen Zuckermoleküle waren auch bereits in den interstellaren Molekülwolken „G31.41+0.31“ und „Sagittarius B2“ nachgewiesen worden.
Wann werden die Moleküle Bestandteil von Planeten?-Erstmals fanden die Astronomen den Zucker nun jedoch in einem entstehenden Sonnensystem. „Die große Frage ist: Wie komplex können diese Moleküle werden, bevor sie Bestandteil der neu entstandenen Planeten werden?“, betonte Jørgensen, dessen Team die Entdeckung im Fachblatt „Astrophysical Journal Letters“ vorstellt.
„Die Antwort verspricht Hinweise darauf, wie Leben auf anderen Planeten entstehen kann - und „Alma“-Beobachtungen werden eine wichtige Rolle dabei spielen, dieses Rätsel zu lösen.“