WELT
Intel kündigt massiven Stellenabbau an
Baku, 2. August, AZERTAC
Der Chiphersteller Intel muss wegen des KI-Booms in der Branche einen herben Rückschlag einstecken: Das US-Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal einen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar (1,48 Millionen Euro) und auch der Umsatz war rückläufig. Als Reaktion auf die schlechten Zahlen kündigte der Halbleiterspezialist am Donnerstag einen harten Sparkurs an. Der Konzern mit Sitz im kalifornischen Santa Clara will mehr als 15 Prozent der Stellen streichen. Rund 18.500 Menschen könnten ihren Job verlieren.
Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Aktuell ist vor allem Nvidia mit Chips zum Training von KI-Software das Maß der Dinge. Die Nachfrage nach Prozessoren für klassische Server, wie Intel sie herstellt, ist hingegen stark zurückgegangen. Dem Unternehmen ist es bisher nicht gelungen, einen konkurrenzfähigen Spezialprozessor für künstliche Intelligenz zu entwickeln.
Intel-Chef Pat Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen, hat aber noch viel Arbeit vor sich. Die Geschäftszahlen des vergangenen Quartals nannte er „enttäuschend“. Mit den nun verordneten Maßnahmen, zu denen auch der Stellenabbau gehört, will der Konzern im kommenden Jahr zehn Milliarden Dollar (9,27 Millionen Euro) einsparen.
Nach US-Börsenschluss kündigte Intel an, seinen Aktionären ab dem vierten Quartal vorerst keine Dividenden mehr zu zahlen. Die Aktie brach daraufhin im nachbörslichen Handel an der Wall Street um zehn Prozent ein. Auch die Umsatzprognosen für das kommende Halbjahr bleiben hinter den Erwartungen der Wall Street zurück.