WELT
Jüngste Bürgermeisterin Ecuadors erschossen
Baku, 25. März, AZERTAC
Die jüngste Bürgermeisterin Ecuadors, Brigitte García, und ein Berater wurden erschossen in einem Auto in der Provinz Manabí gefunden, wie die Polizei mitteilte. Beide hätten Schusswunden erlitten.
Die 27-jährige García gehörte der Partei ”Bürgerliche Revolution” des ehemaligen Präsidenten Rafael Correa an. Sie war die Bürgermeisterin von San Vicente.
Luisa González, die Präsidentschaftskandidatin der Partei bei den vergangenen Wahlen, bezeichnete den Tod von García auf X als Mord. “Ich habe soeben erfahren, dass unsere Mitbürgermeisterin von San Vicente, Brigitte García, ermordet wurde”, schrieb González in einem Beitrag. “Ich habe keine Worte, ich bin schockiert, niemand ist in Ecuador sicher, NIEMAND.”
García ist nach der Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio im vergangenen August eine weitere Politikerin des Landes, die offenbar getötet wurde. Villavicencio, ein lautstarker Kritiker der Korruption und des organisierten Verbrechens, wurde zwei Wochen vor den Wahlen beim Verlassen einer Wahlkampfveranstaltung getötet.
Das südamerikanische Land wird von einer Welle der Gewalt heimgesucht. Die Behörden führen dies auf den Drogenhandel zurück.
Präsident Daniel Noboa hatte im Januar angesichts der chaotischen Zustände in den Gefängnissen des südamerikanischen Landes den Ausnahmezustand verhängt. Kriminelle Banden hatten sich in den Haftanstalten des Landes zuletzt heftige Auseinandersetzungen geliefert und Aufseher als Geiseln genommen.
Dem Chef der mächtigen Bande »Los Choneros«, Adolfo Macías alias “Fito”, war nach Angaben der Gefängnisverwaltung dabei offenbar die Flucht gelungen. An diesem Dienstag meldete die Behörde außerdem die Flucht eines weiteren Drogenbosses, Fabricio Colón Pico, eines der Anführer der Bande “Los Lobos”.
Anfang Januar hatten bewaffnete Männer während einer Liveübertragung den staatlichen Fernsehsender TC Televisión in der Hafenstadt Guayaquil überfallen. Mehrere Journalisten und Mitarbeiter wurden von einer Gruppe von Kriminellen mit Gewehren und Sprengstoff bedroht und als Geiseln genommen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.