WELT
Samsung-Gewinn kräftig gesteigert
Baku, 24. Januar, AZERTAC
Der südkoreanische IT-Riese Samsung hat im vierten Quartal 2016 einen Gewinn von rund 7,1 Billionen Won (umgerechnet gut 5,7 Milliarden Euro) eingefahren. Das berichtete der Konzern am Dienstag in einer Börsenmitteilung. Ein Jahr zuvor hatte der Gewinn noch bei 3,2 Billionen Won gelegen.
Ungeachtet des Debakels um brennende Akkus bei seinem Vorzeige-Smartphone Galaxy Note 7 hat der IT-Konzern seinen Gewinn also mehr als verdoppelt. Samsung hob die guten Geschäfte mit Speicherchips und Bildschirmen im Schlussquartal 2016 hervor. Auch in der Mobil-Sparte sei das Ergebnis dank solider Verkäufe der anderen Smartphone-Premiummodelle Galaxy S7 und S7 Edge gestiegen.
Samsung hatte das Galaxy Note 7 im August auf den Markt gebracht. Kurz darauf kamen erste Berichte von Verbrauchern über überhitzte oder brennende Geräte auf. Anfang September räumte das Unternehmen eine Brandgefahr infolge von Akku-Problemen bei dem Gerät ein und kündigte eine weltweite Austauschaktionan. Nach eigenen Angaben waren 2,5 Millionen Geräte betroffen. Das Fiasko kostete Samsung insgesamt fast fünf Milliarden Euro.
Mitte Januar gab Samsung bekannt, von der Konzerntochter Samsung SDI Akkus bekommen zu haben, die nicht exakt den geforderten Maßen entsprachen. Die erste Charge Akkus war also schlicht in ein zu enges Gehäuse gesteckt worden, was zu Kurzschlüssen und damit Überhitzung führen konnte. Eine solche Ursache war schon früh als Auslöser für die Brände vermutet worden.
In der zweiten Charge war dieser Fehler abgestellt worden. Stattdessen aber war eine Isolationsschicht innerhalb der Akkus fehlerhaft eingesetzt worden, was wiederum zu Kurzschlüssen führen konnte.
Die Samsung-Aktie legte nach Bekanntgabe der guten Gewinnzahlen leicht zu und näherte sich dem am 12. Januar erreichten Rekordhoch. Gestützt wurde die Aktie am Dienstag unter anderem durch die Ankündigung eines milliardenschweren Rückkaufs von eigenen Anteilen.