WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Verborgene Landschaften auf Asteroiden enthüllt
Baku, den 14. Dezember (AZERTAG). Ob verschüttete Krater oder Überreste kosmischer Geschosse: Eine neue Auswertung von Daten der US-Raumsonde „Dawn“ enthüllt verborgene Landschaften des Asteroiden Vesta in surrealen Farben.
Wissenschaftlern ist ein Blick auf bislang verborgene Schönheiten des Asteroiden Vesta gelungen. Neu ausgewertete Daten der US-Raumsonde „Dawn“ zeigen abwechslungsreiche geologische Formationen und einzigartige Landschaften, wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau mitteilte.
Die Bilder belegen demnach die geologische Vielfalt des Protoplaneten, der in einer frühen Phase der Planetenentwicklung steckengeblieben ist und im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter die Sonne umkreist.
Kamerasystem in Deutschland entwickelt - Die Nasa-Sonde „Dawn“ hatte Vesta im Juli 2011 erreicht und bis zum August 2012 umkreist. Das Kamerasystem an Bord von „Dawn“ war unter Leitung des MPS in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin sowie dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze (IDA) in Braunschweig entwickelt und gebaut worden.
MPS-Wissenschaftlern gelang es nun, bei der Neuauswertung der Kameradaten Abbildungsfehler weitestgehend zu unterdrücken. Zudem wurde die Eichung der Kamera so verfeinert, dass auch feinste Helligkeitsveränderungen darstellbar werden.
Dadurch wurden unter anderem durch Beben verschüttete Krater auf der Vesta-Oberfläche sichtbar gemacht, außerdem von anderen Asteroiden eingetragenes, fremdes Material.
„Kein Künstler könnte so etwas malen“ - Beeindruckt zeigten sich die MPS-Forscher vor allem von der Ästhetik der farbkodierten Bilder, in denen die verschiedenen Farben für verschiedene Materialien an der Oberfläche des Protoplaneten stehen. „Kein Künstler könnte so etwas malen“, erklärte Martin Hoffmann, wissenschaftliches Mitglied des Kamerateams. „Das schafft nur die Natur.“
Mit dem menschlichen Auge betrachtet sieht Vesta hingegen farblich unspektakulär aus. Der Asteroid präsentiert sich als gräulicher, unregelmäßig geformter Körper mit einem Durchmesser von etwa 530 Kilometern, überzogen von einer Vielzahl größerer und kleinerer Krater.
Die vor fünf Jahren gestartete Forschungssonde „Dawn“ ist derzeit zum Zwergplaneten Ceres unterwegs. 2015 soll die Sonde den Himmelskörper erreichen, der ebenfalls zwischen Mars und Jupiter seine Bahn um die Sonne zieht. Die „Dawn“-Mission wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Weltraumbehörde Nasa geleitet.