WELT
Erdbeben in Nepal: Mindestens 128 Menschen ums Leben gekommen VIDEO
Baku, 4. November, AZERTAC
Der Westen Nepals ist von einem Erdbeben erschüttert worden. Dabei sind mindestens 128 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 100 weitere wurden verletzt. Die Opferzahlen dürften noch steigen, zumal aus mehreren von der Außenwelt abgeschnittenen Gebieten zunächst keine bestätigten Angaben vorlagen. Das Beben hatte nach Messungen der Nationalen Erdbebenwarte (NEMRC) eine Stärke von 6,4, es ereignete sich am Freitagabend um 23.47 Uhr Ortszeit in der Region Jajarkot.
Videoaufnahmen in Onlinediensten zeigten Einwohner, die in der Dunkelheit versuchen, Menschen aus den Trümmern eingestürzter Häuser zu befreien. Es sind beschädigte oder komplett eingestürzte Lehmbauten zu sehen sowie Menschen, die sich Freien aufhalten. Nepals Regierungschef Pushpa Kamal drückte im Onlinedienst X, ehemals Twitter, seine „tiefe Trauer“ angesichts der durch das Erdbeben verursachten »menschlichen und materiellen Schäden« aus. Drei Sicherheitsdienste seien zur „sofortigen Rettung und Versorgung der Verletzten“ mobilisiert worden.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben in einer Tiefe von 18 Kilometern unter der Erdoberfläche. Erschütterungen waren bis in die fast 500 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt gelegene indische Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren. Eine Stunde nach dem ersten Beben folgte laut USGS ein Nachbeben der Stärke 4,0.
Die Himalaya-Region, in der auch Nepal liegt, ist geologisch äußerst aktiv. Dort schiebt sich die Indische Kontinentalplatte unter die Eurasische Platte - was immer wieder zu starken Beben führt. Vor rund acht Jahren - im Frühjahr 2015 - erschütterte ein besonders schweres Erdbeben die Gegend um die Hauptstadt Kathmandu und ließ zahlreiche Gebäude einstürzen, darunter auch Unesco-Welterbestätten. Rund 9000 Menschen kamen damals ums Leben, Millionen wurden obdachlos.