WELT
Ägypten will nicht für EHEC verantwortlich sein
Baku, den 7. Juli (AZERTAG). Nach dem Importverbot für Sprossensamen kämpfen die Ägypter um ihre Ruf auf dem Weltmarkt. Viele vermuten ein politisches Komplott.
Tagelang hatte die Regierung in Kairo auf den neuen Verdacht im EHEC-Krimi kaum reagiert. Doch nachdem die EU jetzt ein Importverbot für Sprossensamen aus Ägypten verhängt hat, kommen auch die Behörden in Kairo in Gang.
Eine Delegation des Landwirtschaftsministeriums wurde am Mittwoch bei der EU-Vertretung in Kairo vorstellig - um sich zu beschweren. Denn die ägyptischen Behörden, die um den Ruf ihrer Agrarprodukte auf dem Weltmarkt fürchten, wollen nicht glauben, dass ihre Samen die EHEC-Bakterien nach Europa gebracht haben.
Die Gründe für das Verbot seien wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, erklärt Ali Suleiman, ein hochrangiger Beamter des Ministeriums. Er sagte, die verdächtigen Bockshornkleesamen seien bereits vor zwei Jahren exportiert worden, und so lange könne das Bakterium in einem trockenen Produkt gar nicht überleben.
Nach Informationen der Zeitung „Al-Ahram“ berief das ägyptische Handelsministerium für diesen Mittwoch eine Krisensitzung ein. Ein Mitarbeiter des Ministerium dementierte dies jedoch. „Al-Ahram“ zitiert auf ihrer Website den Vorsitzenden des Komitees für landwirtschaftliche Exporte, Scharif al-Beltagi, mit den Worten, die Entscheidung über das Importverbot sei von der Europäischen Union „sehr rasch“ gefällt worden.