WELT
Brutale Gewalt in Mexiko-Sechs Polizisten erschossen
Baku, 2. Juni, AZERTAC
Ein halbes Dutzend weitere Morde in einer schier endlosen Kette brutaler Gewalt: Bei einer Verkehrskontrolle sind in Mexiko sechs unbewaffnete Polizisten von Unbekannten erschossen worden. Nach Angaben lokaler Medien starben fünf Beamte noch vor Ort, einer später im Krankenhaus. Sie seien aus zwei Autos heraus in der Stadt Salamanca angegriffen worden, berichtete die Zeitung “El Proceso“.
Der Gouverneur des Bundesstaats Guanajuato, Miguel Márquez, sprach am Freitag (Ortszeit) auf Twitter den Familien der toten Polizisten sein Mitgefühl aus. “Es wird Gerechtigkeit geben“, so Márquez. Er stehe mit der Staatsanwaltschaft und den Strafverfolgungsbehörden des Staates im Kontakt, um die Umstände der Tat aufzuklären.
Das lateinamerikanische Land leidet unter einer beispiellosen Gewaltwelle, die auch Politiker und Journalisten massiv trifft. Mit über 26 000 Morden war das vergangene Jahr das blutigste in der jüngeren Geschichte. In Guanajuato wurden so viele Todesopfer durch Schusswaffen gezählt wie in keinem anderen Bundesstaat Mexikos. Hier wurden 2017 nach offiziellen Angaben 1435 mutmaßliche Tötungsdelikte registriert, ein Anstieg von etwa 30 Prozent im Vergleich zu 2016.
Hinter vielen Fällen wird das organisierte Verbrechen vermutet, das die Wahlen im jeweils eigenen Sinne beeinflussen will. In Mexiko wird am 1. Juli ein neuer Präsident gewählt, zudem müssen Gouverneure, Bürgermeister und kommunale Abgeordnete im ganzen Land neu gewählt werden.