WELT
China verurteilt vier Uiguren zum Tode
Baku, den 15. September (AZERTAG). Die Regierung in Peking lässt bei den Urteilen gegen Mitglieder der Uiguren keine Milde walten. Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen im Juli in der Unruheprovinz Xinjiang hat die Justiz des Landes vier Männer zum Tod verurteilt.
Ihnen seien Verbindungen zu „Terrororganisationen“ nachgewiesen worden, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.
Außerdem hätten sie Sprengsätze hergestellt und Anschläge verübt. Zwei weitere Angeklagte wurden demnach wegen „Mittäterschaft“ zu jeweils 19 Jahren Haft verurteilt.
Die Urteile folgen einem Anschlag auf eine Polizeiwache in der Stadt Hotan vom 18. Juli sowie zwei Messerstechereien vom 30. und 31. Juli in der Stadt Kashgar. Nach neuen Angaben von Xinhua kamen bei den Zwischenfällen insgesamt 17 Menschen ums Leben. Weitere 48 Menschen seien verletzt worden. Die Zahlen berücksichtigen jedoch offensichtlich nicht die Toten, die durch Gegenwehr der Sicherheitskräfte starben.
In Xinjiang gibt es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen der dort lebenden Minderheit der Uiguren, einem muslimisch geprägten Turkvolk, und der Bevölkerungsmehrheit der Han-Chinesen.
Im Juli 2009 waren bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen beider Volksgruppen nach Behördenangaben innerhalb weniger Tage fast 200 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Han-Chinesen. Die Behörden machten damals „Separatisten“, die Uiguren die Polizei verantwortlich.