WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Die Nacht zum 1. Juli wird um eine Sekunde länger
Baku, den 29. Juni (AZERTAG). In der Nacht zum 1. Juli stoppen Funkuhren. Dann stellt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Zeitsignale um. Die Schaltsekunde ist nötig, weil sich zwei Zeiten einfach nicht angleichen wollen.
Das wird wohl kaum einer bemerken: Genau eine Sekunde mehr Zeit gibt es zur Jahresmitte. In der Nacht zum 1. Juli soll in die Weltzeit eine Schaltsekunde eingefügt werden, wie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig mitteilte.
Beschlossen hat die Zusatzsekunde der Internationale Erd-Rotations-Service in Paris, hieß es. Es ist bereits die 25. Schaltsekunde seit 1972. Zuletzt war dies 2009, 2006 und 1999 der Fall.
Nötig sind die „geschenkten“ Sekunden, weil Sonnen- und Atomzeit nicht exakt gleich sind. Die leicht unregelmäßige Erddrehung liefert, verglichen mit den hochgenauen Atomuhren, ein nach heutigen Maßstäben nicht mehr ausreichend stabiles Zeitmaß.
Abgeleitet wird unsere Zeit von hochgenauen Atomuhren. Das Problem ist aber, dass die 1967 festgelegte und bis heute gültige Dauer der Atomsekunde sich an astronomischen Daten vergangener Jahrzehnte orientiert, in denen sich die Erde noch etwas schneller drehte als heute.
Uhren anhalten-Dadurch ist eine Sekunde zustande gekommen, die minimal kürzer ist als es der Länge eines Tages – geteilt durch 24 Mal 60 Mal 60 - entspricht.
Um Atom- und Sonnenzeit in Einklang zu bringen wurde daher beschlossen, eine Zeitskala mit Schaltsekunden als weltweite Referenzzeit zu nehmen.
Auf 01.59.59 Uhr MESZ folgt zunächst 01.59.60 Uhr und dann erst 02.00.00 Uhr. Funkuhren stellen sich automatisch um. Uhren, die per Hand gestellt werden, müssten um eine Sekunde angehalten werden.