WELT
Elefanten aus Afrika gegen Australiens Feuerbrünste
Baku, den 2. Februar (AZERTAG). Besser als jede Feuerwehr: Dickhäuter aus Afrika könnten helfen, die verheerenden Buschbrände auf dem australischen Kontinent zu verhindern - indem sie fressen.
Australien könnte bald nicht nur das Land von Kängurus und Koalas sein, sondern auch der Elefanten und Nashörner: Mit den Dickhäutern aus Afrika will ein australischer Wissenschaftler das nach Australien eingeschleppt und sich rasant ausbreitende tropische Bartgras bekämpfen.
Den meisten könne diese Idee durchaus abwegig vorkommen, erklärte der Umweltbiologe der Universität von Tasmanien, David Bowman, am Mittwoch. „Aber Bartgras ist für Elefanten und Nashörner ein gefundenes Fressen, während es für kleinere Tiere einfach zu groß und robust ist“.
In seinem im Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlichten Artikel machte Bowman die ebenfalls aus Afrika stammenden Halme des Andropogon gayanus für die intensiven Buschbrände im Norden des Kontinents verantwortlich. Um sie zu bekämpfen, ließe sich auch Chemie einsetzen oder das Land umpflügen, erklärte er.
Doch werde damit der Lebensraum einheimischer Tierarten vernichtet. Der Einsatz der Dickhäuter als Riesen-Unkrautvernichter habe zudem den Vorteil, dass damit Tiere geschützt würden, die in ihrem natürlichen Lebensraum in Afrika durch Wilderer bedroht seien.
Ihm sei bewusst, dass ähnliche Versuche mit künstlich in ein Ökosystem eingeführten Tieren häufig Plagen zur Folge gehabt hätten, führte Bowman weiter aus. Damit sich die Erfahrung nicht wiederholt, schlug er vor, die Population der importierten Dickhäuter streng zu überwachen.
In der Vergangenheit haben eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten oft die Ökologie des Landes gestört. Dies gilt zum Beispiel für die aus Amerika stammende Aga-Kröte, die in Australien Schädlinge auf Zuckerrohrplantagen bekämpfen sollte. Doch die Riesenkröten haben sich stark ausgebreitet und führen mit ihrem giftigen Hautdrüsensekret einen wahren Kreuzzug gegen heimische Tiere.
Große Probleme bereiten auch Kamele, die erstmals vor 170 Jahren als Lasttiere nach Australien gebracht wurden. Mit der Erfindung des Autos wurden sie überflüssig und freigelassen. Die Tiere vermehren sich aber rasant, die Herde verdoppelt sich alle sieben Jahre. Nun terrorisieren die Tiere ganze Dorfgemeinschaften. Scharfschützen sind bereits mit Hubschraubern unterwegs, um die Herde zu dezimieren.