WELT
Etwa 240 Flüsse durchziehen das Ganges-Brahmaputra-Delta
Baku, 18. Juli, AZERTAC
Etwa 240 Flüsse durchziehen das Ganges-Brahmaputra-Delta. Der seltene Königstiger lebt hier, es wachsen Pflanzen, die auch im Salzwasser gedeihen. Ein Satellit zeigt die ungewöhnliche Region von oben.
Die größten Mangrovenwälder der Erde liegen im Süden von Bangladesch und einem Teil des indischen Bundesstaats Westbengalen. 10.000 Quadratkilometer umspannt das Waldgebiet der Sundarbans, das der Erdbeobachtungssatellit "Sentinel-2A" im März in Echtfarben aufgenommen hat.
In dunklem Grün sind die Wälder zu erkennen. Mangrovenwälder zeichnen sich durch Pflanzen aus, die auch im Salzwasser gedeihen.
Die umliegenden Gebiete heben sich durch deutlich hellere Farben ab. Sie sind teils dicht besiedelt und durch Landwirtschaft geprägt.
Die Sundarbans liegen im Golf von Bengalen, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Eine ganze Reihe von Flüssen - darunter auch der Ganges und seine Nebenflüsse - münden hier. Sie bilden das weltweit größte Flussdelta, das Ganges-Brahmaputra-Delta.
1984 wurde in den Sundarbans ein Nationalpark gegründet, der zum Weltnaturerbe der Unesco gehört. Der Park ist Teil eines Reservoirs für Königstiger. Die Weltnaturschutzunion listet die Art als gefährdet, der Großteil der noch übrigen Population lebt in Indien. In Bangladesch gibt es nur noch kleinere Gruppen.
Landschaft geprägt durch Erosion - Das Aussehen des Deltas verändert sich ständig. Die Erosionskraft des Meeres und der Wind an der Küste verschieben die Strukturen der Landschaft. Gleichzeitig schwemmen die Flüsse große Mengen von Schlamm und Sedimenten an, die sich im Delta ablagern, wo die Ströme langsamer fließen.
Der Boden ist dadurch reich an Mineralien und Nährstoffen und eignet sich entsprechend gut für die Landwirtschaft. Jute wird hier angebaut, außerdem Tee und Reis. Das meiste davon wächst im Gangesdelta und ist in der Satellitenaufnahme im rechten Teil als heller Bereich zu erkennen. Neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist Fisch ein wichtiger Nahrungsbestandteil in der Region.