WELT
Gemeinsames Seemanöver von USA, Japan und Südkorea
Baku, 24. Oktober, AZERTAC
Ein Atomkrieg könne "jederzeit" ausbrechen warnte Nordkorea vor wenigen Tagen. Der Grund: Ein gemeinsames Seemanöver von USA und Südkorea. Nun haben die beiden Länder gemeinsam mit Japan ein weiteres, zweitägiges Manöver zur Raketenabwehr begonnen.
Die Übung in den Gewässern vor den Küsten Südkoreas und Japans diene der Vorbereitung auf eine atomare oder anderweitige Bedrohung durch Nordkorea, erklärte die Armee in Seoul. Die Manöver waren im vergangenen Jahr vereinbart worden und finden seitdem im Rhythmus von einigen Monaten statt.
Donald Trump hat angekündigt, auch bei seinem anstehenden China-Besuch auf eine härtere Gangart der Pekinger Führung gegenüber Nordkorea zu dringen. Der US-Präsident besucht vom 3. bis 14. November zahlreiche asiatische Länder. Neben China sind dies etwa Japan, Südkorea und die Philippinen.
Er warnte unlängst erneut in Richtung Pjöngjang, die USA seien "auf alles vorbereitet". Die US-Luftstreitkräfte planen offenbar bereits, ihre B-52-Langstreckenbomber in permanenten Atombomben-Bereitschaftsdienst zu versetzen - zuletzt hatte es diesen Status während des Kalten Krieges gegeben.
Aufbau des Raketenabwehrsystems abgeschlossen - Bereits am Wochenende wurde bekannt, dass der Aufbau des umstrittenen US-Raketenabwehrsystems in Südkorea abgeschlossen ist. Das meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unlängst unter Berufung auf die US-Streitkräfte. Das System des Typs THAAD soll Südkorea und die im Land stationierten US-Soldaten vor potenziellen Raketenangriffen Nordkoreas schützen.
Die USA hatten Ende April trotz Kritik aus China und Russland mit dem THAAD-Aufbau in Südkorea begonnen. Die Regierungen in Peking und Moskau sehen ihre Sicherheitsinteressen durch das Abwehrsystem bedroht. China geht davon aus, dass das Frühwarnsystem auch sein eigenes Raketenpotenzial erfassen kann. Auch in der südkoreanischen Bevölkerung hatte es Proteste gegeben.
Neue Uno-Sanktionen gegen Nordkorea - Das System besteht Yonhap zufolge aus sechs Raketenbatterien, Kommandoeinrichtungen und einem starken Radar. Sie wurden im 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul gelegenen Landkreis Seongju aufgestellt. Mit einer Zeremonie dort sei das System nun offiziell an die südkoreanischen Streitkräfte übergeben worden.
Die Vereinten Nationen haben unterdessen weitere 32 zivile und militärische Produkte und Technologien aufgelistet, die nicht an Nordkorea verkauft oder transferiert werden dürfen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP handelt es sich dabei unter anderem um Boxen, in denen radioaktives Material transportiert werden kann, sowie Kühlsysteme.