WELT
Japans Premier Kan tritt zurück
Baku, den 26. August (AZERTAG). Japan steht erneut vor einem Wechsel an der Regierungsspitze: Nach massiver Kritik an seinem Umgang mit der Katastrophe in Fukushima ist Premier Naoto Kan zurückgetreten. Er hatte den Schritt bereits angekündigt - aber von Bedingungen abhängig gemacht.
Der erst seit gut einem Jahr amtierende japanische Ministerpräsident Naoto Kan gibt auf, er gab am Freitag seinen Rücktritt bekannt. Kan hatte den Schritt bereits angekündigt, allerdings die Verabschiedung von Schlüsselgesetzen zur Bedingung gemacht. Damit hat er sich nun durchgesetzt.
Dazu gehörte zum einen ein zweiter Nachtragsetat zur Finanzierung des Wiederaufbaus der verwüsteten Gebiete rund um den Katastrophenreaktor Fukushima, der bereits im Juli in Kraft gesetzt wurde. Bei den beiden anderen Gesetzen geht es um die Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien sowie die Ausgabe von weiteren Staatsanleihen durch die Regierung.Kan wurde vorgeworfen, er gehe unzureichend mit der Natur- und Atomkatastrophe um. Seine Umfragewerte sind in den Keller gerutscht.
Als aussichtsreicher Nachfolger wird der frühere Außenminister Seiji Maehara gehandelt. Am 29. August will die regierende Demokratische Partei (DPJ) einen neuen Parteichef wählen. Dieser wird dank der Mehrheit der DPJ im maßgeblichen Unterhaus voraussichtlich am Tag darauf auch neuer Regierungschef. Es ist bereits der sechste Premier in sechs Jahren.