WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Kollision mit Erde auch 2036 ausgeschlossen
Baku, den 14. Januar (AZERTAG). Sein Name hat zumindest eine Weile Angst und Schrecken verbreitet. Der Asteroid Apophis galt für eine Weile als großes Risiko für die Erde. Im Jahr 2029 könnte der Brocken mit 2,7 Prozent Wahrscheinlichkeit die Erde treffen, hatten frühere Berechnungen ergeben. Mittlerweile steht fest, dass kein Crash droht - was 2036 beim nächsten Vorbeiflug geschieht, war aber bislang unklar.
Nasa-Forscher haben nun verschiedene Daten zur Flugbahn neu ausgewertet und können Entwarnung geben. Auch 2036 droht keine Kollision. Die Astronomen vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena nutzten dabei Messungen von Teleskopen aus den Jahren 2011 und 2012 sowie neue Daten aus dem jüngsten Vorbeiflug des Asteroiden an der Erde. „Die Kollisionswahrscheinlichkeit ist nach derzeitigem Stand kleiner als Eins zu eine Million“, sagte Nasa-Forscher Don Yeomans. Man könne einen Crash mit der Erde daher guten Gewissens ausschließen.
Am 9. Januar war Apophis im Abstand von 14,5 Millionen Kilometern an der Erde vorbeigeflogen. Teleskope weltweit nahmen den Asteroiden ins Visier - auch das Weltraumteleskop „Herschel“ der Europäischen Weltraumorganisation (Esa). Die „Herschel“-Daten aus verschiedenen Strahlungsbereichen zeigen, dass der Asteroid einen Durchmesser von etwa 325 Meter hat - ein Fünftel mehr als bisher angenommen. Auch seine Masse muss Schätzungen zufolge um 75 Prozent nach oben korrigiert werden.
Im Jahr 2029 wird der Asteroid der Erde deutlich näher kommen als in diesem Jahr. Laut den neuen Nasa-Berechnungen wird der geringste Abstand nur 31.300 Kilometer betragen. Das ist in kosmischen Dimensionen hauchdünn. Die Erde selbst hat einen Durchmesser von knapp 13.000 Kilometern.
Noch ein ganzes Stück näher, nämlich in rund 20.000 Kilometer Entfernung, wird ein anderer Asteroid schon bald an der Erde vorbeischießen. „2012 DA14“ heißt der Himmelskörper - und sein Vorbeiflug wird im Februar 2013 stattfinden. Der Asteroid könnte dabei theoretisch mit Satelliten kollidieren. Geostationäre Orbiter, die von der Erde aus gesehen immer an derselben Position am Himmel stehen und deshalb unter anderem Fernsehsignale übertragen, fliegen nämlich in fast 36.000 Kilometern Höhe. Die bemannte Raumstation ISS ist hingegen auf jeden Fall in Sicherheit, ihre Flughöhe liegt rund 400 Kilometern.