WELT
Männer bleiben nach Mars-Experiment isoliert
Baku, den 4. November (AZERTAG). Nach 520 Tagen Isolation sind sechs Männer nach einem Experiment wieder im echten Leben angekommen. Erst einmal werden sie in Quarantäne geschickt.
Nach 520 Tagen in einem nachgebauten Raumschiff sind die sechs Teilnehmer eines simulierten Fluges zum Mars überglücklich wieder in Freiheit. Die drei Russen, ein Franzose, ein Italiener sowie ein Chinese stiegen in Moskau in blauen Overalls vor Freude strahlend aus dem röhrenförmigen Forschungsmodul. „Es war eine Ehre, dabei zu sein. Ich freue mich auf Tage, die nicht durchgeplant sind“, sagte der Italiener Diego Urbina, der an dem Experiment Mars500 teilgenommen hatte.
Gegen 11 Uhr MEZ öffneten Mitarbeiter des Instituts für Biomedizinische Probleme (IMBP) eine versiegelte Luke, um die Isolationsstudie planmäßig zu beenden. Das Experiment gilt als wichtiger Schritt zu einem echten Flug zum Mars. Russland hofft, in mehr als 20 Jahren - Mitte der 2030er Jahre - erstmals einen Flug zum Roten Planeten umzusetzen.
Frauen empfingen die etwas blassen, aber glücklichen Männer mit Rosen. Umarmungen oder andere Berührungen waren aber wegen der Ansteckungsgefahr nicht erlaubt. Wissenschaftler aus Russland und Deutschland sowie Familienangehörige nahmen die Männer mit heftigem Applaus in Empfang. Angehörige winkten von einer Tribüne in dem Forschungszentrum den nach anderthalbjähriger Isolation entlassenen Männern zu.