WELT
Mazedonien errichtet zweiten Zaun an Grenze zu Griechenland
Baku, 9. Februar, AZERTAC
Die mazedonischen Behörden errichten einen zweiten Zaun an der Grenze zu Griechenland, um die illegale Einreisen von Flüchtlingen zu verhindern. Laut Medienberichten in Skopje von Montag wird der neue Zaun in einer Entfernung von nur fünf Metern von dem bestehenden Zaun in der Länge von 37 Kilometern errichtet.
Nach Angaben des Innenministeriums haben die Behörden alleine im Januar die illegale Einreise von 4.000 Migranten verhindert. Seit Mitte November wird die Einreise nach Mazedonien nur noch Flüchtlingen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan genehmigt. Seit Jahresbeginn wurden in Mazedonien rund 62.000 Neuankömmlinge registriert.
Unterdessen teilte die griechische Regierung mit, dass bei stürmischen Winden am Wochenende in der Ägäis 573 Migranten aus den Fluten gerettet wurden. Es sei "großes Glück" gewesen, dass niemand ertrunken sei, sagte ein Offizier der Küstenwache. In der Früh kamen in Piräus 530 neue Migranten aus den Inseln an. Großteils wollen sie nach Mitteleuropa weiterfahren.
Auf der Insel Kos und nahe Piräus und Thessaloniki dauerten die Proteste gegen den Bau von Registrierzentren ("Hotspots") und Aufnahmelager an. Bei Thessaloniki blockieren Demonstranten die Zufahrt zu einer verlassenen Kaserne, in der ein Zentrum für 4.000 Migranten entstehen soll. Rechtsgerichtete Demonstranten aus Keratsini demonstrierten gegen den Bau eines Zentrums in der Region Pyräus. Autonome organisierten eine Gegendemonstration, wie das Fernsehen zeigte.
Griechenland drückt nach monatelanger Verzögerungen beim Bau der Registrierzentren nun aufs Gas. Ein Hotspot auf Lesbos ist fertig. Vier weitere sollen bis Monatsende auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos entstehen.