WELT
New York beschließt City-Maut
Baku, 28. März, AZERTAC
London und Stockholm haben sie bereits, Singapur ebenfalls – in Amerika wäre New York allerdings eine Pionierstadt: Ab Mitte Juni soll eine City-Maut erhoben werden. Die New Yorker Verkehrsbehörde MTA hat nun die endgültigen Tarife mit großer Mehrheit beschlossen, wie die »New York Times« berichtet . Demnach soll es für Pkw künftig 15 Dollar am Tag kosten, in eine Zone zu fahren, die sich über den südlichen Teil Manhattans bis zur 60th Street erstreckt. Pro Jahr sollen so der Verkehr reduziert sowie eine Milliarde Dollar eingenommen und in den öffentlichen Nahverkehr investiert werden.
Dem Beschluss ging der Zeitung zufolge ein jahrzehntelanges Hin und Her voraus. Das lag auch daran, dass einige der vielen Pendler nach Manhattan keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben. Vor fünf Jahren schließlich genehmigte der Bundesstaat New York Mautgebühren für Städte grundsätzlich, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Allerdings laufen derzeit noch sechs Klagen von Politikern, Anwohnern und Regierungen gegen die Pläne. Als wichtigste Entscheidung wird laut Bericht eine Klage des Bundesstaats New Jersey eingeschätzt, die am 3. und 4. April verhandelt werden wird. Die Behörden in New York erwarten aufgrund einer Studie, dass die Zahl der einfahrenden Fahrzeuge im Mautgebiet um 17 Prozent abnehmen wird. Zudem werde sich in 28 Bezirken die Gesamtzahl der gefahrenen Kilometer reduzieren.
Die volle Maut soll tagsüber zwischen 5 und 21 Uhr fällig werden, an Wochenenden erst ab 9 Uhr morgens. In der Nacht soll sie auf 3,75 Dollar reduziert werden. Für kleine Lkw soll die Maut 24 Dollar betragen, für Motorräder 7,50 Dollar. Für Taxifahrten in das Gebiet wird ein Aufschlag von 1,25 Dollar verlangt. Allerdings gelten diese Tarife nur für das elektronische Mautsystem E-ZPass, für das bereits Erfassungsgeräte installiert sind. Wer das System nicht nutzt, muss für seinen Pkw mit Mautgebühren von 22,50 Dollar rechnen.