Physiker spalten erstmals das Unspaltbare
Baku, den 21. April (AZERTAG). Bis zur Entdeckung der Kernspaltung im Jahr 1938 galt das Atom als kleinste, nicht spaltbare Einheit der Materie. Doch jetzt haben Physiker erstmals beobachtet, dass sich auch Elektronen aufspalten können.
Früher nutzten Physiker den Begriff „Elementarteilchen“. Heute sprechen sie lieber nur von Teilchen, wenn es zum Beispiel um Protonen, Neutronen oder Elektronen geht. Ihnen ist zwischenzeitlich klar geworden, dass man mit dem Attribut „elementar“ sehr vorsichtig sein muss.
So hielt man das Proton für ein elementares Teilchen, bis man entdeckte, dass es sich aus drei sogenannten Quarks zusammensetzt. Zwar ist es bis heute nicht gelungen, freie Quarks zu beobachten, weil diese einfach zu stark aneinanderhaften. Doch als elementar kann man Protonen eben nicht mehr bezeichnen.
Protonen sind auch keine unzerstörbaren Quantitäten. Wenn man sie etwa mit hoher Geschwindigkeit aufeinanderprallen lässt - wie das beim weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC am europäischen Forschungszentrum Cern jeden Tag geschieht -, dann zerplatzen sie zu einem Schwarm aus vielen verschiedenen Teilchen. Und die beiden ursprünglichen Protonen gibt es einfach nicht mehr. Das ist wahrlich nicht elementar.
Die Frage von Teilbarkeit oder Nichtteilbarkeit zieht sich durch die ganze Geschichte der Physik. Lange Zeit galt das Atom als die kleinste, nicht teilbare Einheit der Materie - eben als Grundeinheit eines chemischen Elements. Doch seit der Entdeckung der Kernspaltung durch Otto Hahn im Jahr 1938 ist klar, dass so elementar die Atome - oder genauer gesagt die Atomkerne - dann doch nicht sind.