WELT
Pjöngjangs Atombombentest alarmiert die internationale Gemeinschaft
Baku, 6. Januar, AZERTAC
Die USA und Russland nennen den von Nordkorea verkündeten Test einer Wasserstoffbombe einen schweren Verstoß gegen Uno-Resolutionen. Noch gibt es Zweifel, ob das Regime in Pjöngjang wirklich eine solche Waffe gezündet hat. Doch schon die Möglichkeit sorgt für große Unruhe.
Die Regierung in Pjöngjang hatte eine "größere Mitteilung" angekündigt - nun ist klar, was damit gemeint war: Nordkorea hat nach eigenen Angaben erstmals eine Wasserstoffbombe getestet. Der Test sei "erfolgreich" verlaufen, verkündete am Mittwoch ein Nachrichtensprecher im staatlichen Fernsehen. Auch die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtet darüber und beruft sich auf nordkoreanische Staatsmedien.
"Das ist eine ernste Bedrohung für die Sicherheit unseres Landes", sagte Japans Ministerpräsident Shinzo Abe. Das Vorgehen Nordkoreas sei absolut nicht hinnehmbar. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo zitierte einen Regierungsbeamten, wonach Japan weitere Sanktionen gegen das Nachbarregime verhängen könnte.
Viele andere Ländern, darunter Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Australien, sowie die EU, die Vereinten Nationen, NATO und Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) zeigten ebenfalls eine scharfe Reaktion auf den Atomtest von Nordkorea.
Südkoreas Verteidigungsministerium kündigte an, das Militär werde Nordkorea nun noch intensiver beobachten. Präsidentin Park Geun Hye rief ein Treffen des Nationalen Sicherheitsrats ein und sagte, Nordkorea werde den Preis für den jüngsten Nukleartest zahlen. Ob es sich allerdings tatsächlich um eine Wasserstoffbombe handle, sei noch unklar, hieß es vom Geheimdienst.
Die US-Regierung konnte den Bombentest eigenen Angaben zufolge bisher nicht bestätigen. Man verurteile jedoch jeden Verstoß gegen Uno-Resolutionen und fordere Nordkorea dazu auf, sich an seine internationalen Verpflichtungen und Absprachen zu halten, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats. Amerika werde auch weiterhin seine Verbündeten in der Region beschützen und verteidigen und "angemessen auf sämtliche Provokationen Nordkoreas reagieren".