WELT
Präsident von El Salvador bittet um Verzeihung
Baku, den 17. Januar (AZERTAG). Der Präsident von El Salvador, Mauricio Funes, hat für ein von der Armee begangenes Massaker um Verzeihung gebeten. Vor 30 Jahren hatten Soldaten während des Bürgerkriegs mehr als 1000 Dorfbewohner ermordet.
Er rang mit den Tränen: Der Präsident von El Salvador, Mauricio Funes, hat sich für ein Massaker der Armee entschuldigt. Er bitte die Familien der Opfer um Vergebung „für die abscheulichen Verstöße gegen die Menschenrechte“, sagte er am Ort der Tat, im Dorf El Mozote, rund 175 Kilometer östlich der Hauptstadt San Salvador.
Dort fand eine Zeremonie anlässlich des 20. Jahrestags der Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen Staat und linken Rebellen statt, mit dem 1992 der Bürgerkrieg zu Ende gegangen war.
Funes erklärte, die Vorfälle vom Dezember 1981 in El Mozote seien möglicherweise das größte Massaker im heutigen Lateinamerika gewesen. Zwischen dem 11. und 13. Dezember 1981 hatten während des Bürgerkriegs Soldaten der Spezialeinheit Atlacatl mehr als 1000 Dorfbewohner ermordet.
Die Soldaten hätten Unschuldige gefoltert und umgebracht, sagte Funes. Frauen und Mädchen seien sexuell missbraucht worden. Im Bürgerkrieg zwischen 1980 und 1992 starben etwa 75.000 Menschen, 8000 gelten immer noch als vermisst.
Der Staatschef erwähnte auch die Namen der drei ranghöchsten Chefs der Spezialeinheit Atlacatl, die nach einer Untersuchung aus dem Jahr 1993 die direkten Verantwortlichen für das Massaker waren. Funes ordnete an, dass die Streitkräfte ihre Geschichte überprüfen.
Im Namen der Opfer forderte María Dorila Márquez die Bestrafung der Schuldigen. Die Straffreiheit müsse ein Ende habe, verlangte sie.