WELT
Private US-Mondlandemission Nova-C in Florida gestartet
Baku, 15. Februar, AZERTAC
Mit Verspätung in Richtung Mond geschossen: Am Kennedy Spance Center im US-Bundesstaat Florida ist eine unbemannte Mondlandemission gestartet. Mit einer Trägerrakete des Weltraumunternehmens SpaceX hob der Mondlander Nova-C des US-Privatunternehmens Intuitive Machines um 1.06 Uhr (Ortszeit) ab.
Der Start war ursprünglich für Mittwoch geplant gewesen, aber wegen „Methantemperaturen außerhalb des Nominalwerts“ abgesagt worden. Der Mondlander wird mit einer Mischung aus heruntergekühltem Methan und Sauerstoff angetrieben, dadurch soll das Raumfahrzeug sein Ziel schnell erreichen und nicht zu lange der hohen Strahlung in der Erdatmosphäre ausgesetzt sein.
Wenn die Mission namens IM-1 glückt, wäre es die erste US-Mondlandung seit dem Ende des Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren. Es wäre außerdem die erste Mondlandung eines privaten Raumfahrtunternehmens. Das gut vier Meter lange Raumfahrzeug, das Messinstrumente der Nasa und private Fracht wie ein Mond-Kunstwerk von Jeff Koons an Bord hat, soll trotz des verzögerten Starts, wie ursprünglich geplant, am 22. Februar auf dem Mond aufsetzen.
Ähnliche Missionen gescheitert - Zuvor waren eine japanische Mission und auch eine ähnliche Mission der US-Firma Astrorobotic gescheitert. Ihr Mondlander musste sich wegen eines Treibstofflecks vor Erreichen des Mondes selbst zerstören. Die Nasa fördert Mondflüge von Privatunternehmen, um sie für Frachtflüge zum Mond zu nutzen. Mit ihrer Hilfe will sie den Mond als Zwischenstation für künftige Flüge zum Mars rüsten.
Eine weiche Mondlandung ist eine große Herausforderung. Erfolgreiche Mondlandungen sind bisher nur den USA, der Sowjetunion, China, Indien und zuletzt Japan gelungen. Einem Privatunternehmen ist ein solches Unterfangen noch nie gelungen.
Der Versuch mit der Nova-C ist Teil des Programms „CLPS“ (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.
Intuitive Machines bekommt für den Versuch rund 77 Millionen Dollar. Das Unternehmen wurde 2013 unter anderem vom amerikanisch-iranischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründet, der auch hinter der Firma Axiom Space steckt, die gerade erst wieder mit einer kommerziellen Mission Raumfahrer zur Internationalen Raumstation schickte.