WELT
Proteste in Paris
Baku, 24. November, AZERTAC
In Paris ist es am Samstagvormittag erneut zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Anhängern der sogenannten Gelbe-Westen-Bewegung gekommen. Auf dem Prachtboulevard Champs Élysées versuchten Polizeibeamte, mit Tränengas und einem Wasserwerfer Demonstranten auseinanderzutreiben.
Mehrere Hundert Menschen hatten gegen hohe Benzinpreise und Lebenshaltungskosten sowie die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron protestiert. Dabei kam es auch zu Rangeleien mit den Sicherheitskräften.
Die in gelbe Warnwesten gekleideten Demonstranten versuchten, Sicherheitsbarrieren zu durchbrechen, um zum Élysée-Palast, dem Amtssitz des Präsidenten, vorzudringen. Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie "Macron, Rücktritt" oder "Macron, Dieb" oder sangen die Nationalhymne.
Seit einer Woche kommt es zu zahlreichen Protesten der Gelbwesten. Sie errichteten Straßenblockaden und behinderten Zugänge zu Treibstoffdepots, Einkaufszentren und Fabriken. Zwei Menschen kamen bei den Protesten bisher ums Leben, verletzt wurden nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner bis Freitag 136 Polizisten und mehr als 600 Zivilisten.
Am Wochenende werden erneut Tausende Demonstranten in Paris erwartet. Ihnen stehen nach Angaben des Senders France Info knapp 5000 Polizisten gegenüber. Seit Tagen gibt es Sicherheitsbedenken, weil die zersplitterte Bewegung - benannt nach den Warnwesten im Auto - die Aktionen nicht ordentlich angemeldet hat. Deshalb ist weitgehend unklar, wo sich die Demonstranten überall versammeln werden.