WELT
Regierungsgegner in Homs unter Beschuss
Baku, den 26. Dezember (AZERTAG). Die Arabische Liga hat ein Beobachterteam nach Syrien entsandt. Die Gruppe von 50 Diplomaten und Experten der Arabischen Liga soll die Umsetzung eines Planes zur Beendigung der seit neun Monaten andauernden Proteste und der gewaltsamen Reaktion der Regierung überwachen.
Ein Beobachter der Arabischen Liga wurde am Montag wahrscheinlich bei Angriffen der Regierungstruppen auf die Protesthochburg Homs verletzt. Ein syrischer Oppositioneller, der anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur dpa, es sei gelungen, vier Teilnehmer der Beobachtermission aus Damaskus in die Stadt zu schmuggeln, ohne dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad davon etwas mitbekommen hätte. Mustahar Mahbob hatte im Interview mit dem arabischen Sender Al-Arabiya erklärt, er sei verletzt worden, aber nichts über die Umstände ausgesagt.
Aktivisten berichteten am Montag, Regierungstruppen hätten in Homs das Feuer eröffnet und etliche Menschen getötet. Die Regierungstruppen hätten den dritten Tag in Folge Stadtteile unter Beschuss genommen, in denen vor allem Anhänger der Opposition lebten, erklärte die Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte in London. Mehr als 120 Menschen seien durch den Beschuss verletzt worden.
In Amateurvideos im Internet waren vier Leichen zu sehen, die vor einem Haus auf einer Straße in Baba Amir in Blutlachen lagen. Sie sollen bei einem Angriff mit Mörsergranaten ums Leben gekommen sein. In den Videos waren die Stimmen aufgebrachter Männer und Frauen zu hören, die nach Hilfe riefen. Gezeigt wurden auch zerstörte Häuser und Autos.
Die syrische Regierung solle Beobachtern der Liga Zutritt zu dem Gebiet gewähren, sagte der Sprecher des französischen Außenministeriums, Bernard Valero. Frankreich sei über die Vorgänge in Homs ernsthaft besorgt.