WELT
Russland stoppt den Bau einer neuen Trägerrakete
Baku, den 10. Oktober (AZERTAG). Russland will mit seinen Raumflügen mehr Geld verdienen - zum Beispiel mit Satelliten-Beförderungen. Nicht nur deshalb wird das Raumfahrtprogramm geändert.
Russland nimmt wie jüngst die USA aus Kostengründen überraschend erhebliche Korrekturen an seinem Raumfahrtprogramm vor. Kernpunkt ist der Verzicht auf den Bau der neuen Trägerrakete Rus-M. Sie sollte die Sojus-Träger ablösen, die bereits seit Mitte der 60er-Jahre Dienst tun.
Die Regierung habe die Einstellung des 2009 aufgelegten Rus-M-Programms bereits abgesegnet, teilte der Chef der nationalen Raumfahrtagentur Roskosmos, Wladimir Popowkin, auf einer Sitzung der Staatsduma in Moskau mit. „Wir meinen, dass wir die neue Rakete nicht brauchen und vorerst weiter auch mit den alten fliegen können“, fügte er unter Hinweis auf die derzeit anstehenden Aufgaben hinzu. Da tun sich deutliche Parallelen zur Streichung des Constellation-Programms der Amerikaner als Nachfolger der Spaceshuttles auf.
Die erste Startrampe auf dem neuen Kosmodrom Wostotschni, das im Amurgebiet entsteht, wird deshalb jetzt für die modernisierte Sojus-2-Rakete gebaut.