WELT
Staatsanwaltschaft nimmt Mubarak und Söhne in Haft
Baku, den 13. April (AZERTAG). Ex-Staatschef Husni Mubarak muss mindestens 15 Tage in Untersuchungshaft. Auch gegen seine beiden Söhne Alaa und Gamal wird inzwischen ermittelt.
Der frühere ägyptische Präsident Husni Mubarak wird für 15 Tage in Untersuchungshaft genommen. Das erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite. Die Webpräsenz war vom Justizministerium eingerichtet worden. So sollen die Angehörigen derjenigen Demonstranten erreicht werden, die während der Proteste gegen Mubarak Mitte Februar getötet oder verletzt wurden.
Auch die beiden Söhne des ehemaligen Staatschefs werden nun zur Rechenschaft gezogen. Alaa und Gamal Mubarak seien für Ermittlungen zur Gewalt gegen friedliche Demonstranten bei den Protesten im Januar und Februar für zwei Wochen in Haft genommen worden, berichtete das Staatsfernsehen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen werden sie nun von Scharm el-Scheich, wo sie zuvor verhört worden waren, in das Gefängnis Tora in der Hauptstadt Kairo gebracht.
Ihnen wird vorgeworfen, den Einsatz von scharfer Munition während des Volksaufstands angeordnet zu haben. Rund 800 Menschen wurden bei den Protesten zwischen dem 25. Januar und dem 11. Februar getötet. Allen drei Mubaraks wird Korruption und Machtmissbrauch vorgeworfen.
Mubarak war am Dienstag in ein Krankenhaus des Badeorts Scharm el-Scheich eingeliefert worden, nachdem er während eines Verhörs offenbar einen Herzschlag erlitten hatte. Die Ermittler hätten Mubarak wegen Vorwürfen der Bestechung und des Machtmissbrauchs vernommen, als dieser den Infarkt erlitten habe, hieß es im Staatsfernsehen. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft 15 Tage Untersuchungshaft für den Ex-Staatschef angeordnet.
Der 82-jährige langjährige Staatschef war nach wochenlangen Protesten am 11. Februar zum Rücktritt gezwungen worden. Seitdem stand er gemeinsam mit seinen Söhnen in einer Villa in Scharm el-Scheich unter Hausarrest. Außer der Anordnung von Gewalt wird ihnen auch die Veruntreuung staatlicher Mittel vorgeworfen. Mubarak weist bislang alle Vorwürfe zurück. Noch am Sonntag bekräftigte er in einer vom Sender El Arabija ausgestrahlten Tonbandaufzeichnung, er habe sich nichts vorzuwerfen.