WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Strahlengefahr durch Fukushima-Gau geringer als befürchtet
Baku, den 24. Mai (AZERTAG). Der Atomunfall von Fukushima wird bei Menschen kaum gesundheitliche Schäden verursachen - zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien der Vereinten Nationen. Auch die Arbeiter, die an vorderster Front gegen die Katastrophe kämpften, seien bisher nicht erkrankt.
Die Strahlenbelastung nach der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima ist in Japan offenbar geringer als befürchtet und liegt meist innerhalb zulässiger Grenzwerte. Abgesehen von zwei Orten sei die radioaktive Strahlung seit der Reaktor-Havarie im März 2011 „sehr gering“ und deutlich unterhalb der international als bedenklich angesehen Grenzwerte gewesen, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Im größten Teil der Präfektur Fukushima sowie im Rest Japans und in den benachbarten Ländern seien keine über dem Normalen liegenden Strahlenwerte festgestellt worden. In Fukushima hätten die geschätzten Werte mit Ausnahme der zwei stärker betroffenen Ortschaften unter zehn Millisievert gelegen.
Mit dieser Einheit wird die biologische Strahlenbelastung des Menschen angezeigt. Zehn Millisievert entsprechen etwa der Strahlung, die bei einem Computertomogramm entsteht. In den zwei Orten mit der stärksten Strahlung habe diese seit dem Unglück im Bereich zwischen 10 und 50 Millisievert (mSv) gelegen, heißt es in dem von der WHO bei unabhängigen Experten in Auftrag gegebenen Bericht.
Eine Strahlendosis von 50 mSv innerhalb eines Jahres gilt nach Angaben der an der Studie beteiligten Wissenschaftler als oberster zulässiger Grenzwert für Menschen, die beruflich mit Radioaktivität zu tun haben. Sie dürfe aber insgesamt in fünf Jahren 100 mSv nicht überschreiten; eine durchschnittliche Jahresstrahlenbelastung von maximal 20 mSv gilt als unbedenklich.