WELT
Tausende Chinesen attackieren Regierungsgebäude
Baku, den 23. September (AZERTAG). Im Süden Chinas haben Tausende Menschen gegen den Zwangsverkauf von Land protestiert und einem Zeitungsbericht zufolge Regierungsgebäude angegriffen. Augenzeugen in der 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt Lufeng in der boomenden Provinz Guangdong berichteten, die Proteste seien durch die Beschlagnahmung und den Verkauf von Land an ein Wohnungsbauunternehmen ausgelöst worden.
Dutzende Menschen seien verletzt worden, schrieb die in Hongkong erscheinende „South China Morning Post“ am Freitag. Die aufgebrachte Menge sei vor den Regierungssitz in Lufeng gezogen und habe das Gebäude der Kommunistischen Partei und eine Polizeiwache angegriffen - zum Teil mit Knüppeln und Steinen.
Die Regierung in Lufeng bestätigte dem Bericht zufolge die Unruhen, sprach aber nur von Hunderten Demonstranten. Die Zeitung berichtete von etwa einem Dutzend Verletzten, mehrere Polizeifahrzeuge seien umgestürzt worden. Zudem seien Straßen blockiert worden.
Erstmals hätten Dorfbewohner bereits am Mittwoch die Rückgabe ihres Landes verlangt. Seitdem hätten sich mehrere tausend Menschen den Protesten angeschlossen, heißt es. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf die Website eines lokalen Nachrichtendienstes von mehreren Festnahmen. Die Polizei werfe den Demonstranten „niedere“ Motive vor.
In Guangdong, einer der wichtigsten Industrieregionen Chinas, ist es in jüngster Zeit wiederholt zu sozialen Unruhen gekommen. So protestierten in der Stadt Zengcheng Tausende Wanderarbeiter gegen die mutmaßliche Misshandlung von Arbeiterinnen, steckten Büros der Regierung in Brand und zerstörten Polizeifahrzeuge.