WELT
Toyota und Mazda bauen teures Werk in den USA
Baku, 4. August, AZERTAC
Die japanischen Autobauer Toyota und Mazda wollen gemeinsam ein 1,6 Milliarden Dollar teures Werk in den USA bauen. Es soll bis 2021 in Betrieb gehen und 4000 Stellen schaffen. Bis zu 300.000 Autos können dort jährlich vom Band laufen.
Mit dem Werk kommt Toyota einer Forderung von US-Präsident Donald Trump entgegen, der seinen Wählern Arbeitsplätze versprochen hat. Im Wahlkampf hatte der Republikaner dem Konzern Strafzölle angedroht, sollten die Japaner in Mexiko Fahrzeuge vom Typ Corolla für die USA bauen lassen. Später lobte Trump Toyota wegen der Ankündigung, in den nächsten fünf Jahren insgesamt rund zehn Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Auch die deutschen Hersteller hatte Trump wegen Fahrzeugimporten aus Mexiko aufs Korn genommen.
Allerdings denken die neuen Partner mit der Investition nicht allein daran, US-Präsident Donald Trump zu gefallen. Denn das Werk ist nur ein Teil einer wesentlich umfassenderen Kooperation. Der Vertrag umfasst vielmehr eine Überkreuzbeteiligung im Wert von jeweils umgerechnet 382 Millionen Euro. Toyota erhalte so einen Anteil von knapp 5,1 Prozent an Mazda, Mazda halte danach etwa 0,25 Prozent an Toyota, wie beide Unternehmen erklärten. Zudem wollten die beiden Partner bei der Entwicklung von Technologie für Elektroautos zusammenarbeiten.
Mit dem Bund zwischen Toyota und Mazda würde die Konsolidierung in der Branche nach Meinung von Experten Fahrt gewinnen. Mazda ist der letzte japanische Hersteller ohne größeren Partner. Der Rivale Mitsubishi ist bereits beim Renault-Nissan-Konzern untergekommen.
Toyota jedenfalls ist für die Zusammenarbeit bestens gerüstet. Dank steigender Verkaufszahlen stieg der Umsatz im ersten Quartal des Ende März angelaufenen Geschäftsjahres um sieben Prozent auf rund 53,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis wurde zwar von höheren Marketingkosten und anderen Ausgaben sowie negativen Wechselkursen belastet. Unter dem Strich verdiente Toyota mit 5,54 Milliarden Dollar jedoch elf Prozent mehr.