WELT
Tschernobyl-Liquidatoren gehen auf die Straße
Baku, den 18. April (AZERTAG). In Kiew haben 2000 ehemalige Aufräumhelfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gegen die Kürzung ihrer Renten demonstriert.
25 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl haben Menschen in Kiew der Katastrophe gedacht und gegen die Rentenkürzungen der Liquidatoren protestiert.
Rund 2000 Veteranen der Aufräumarbeiten nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl haben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gegen die Kürzung ihrer Pensionen protestiert. Wenige Tage vor dem 25. Jahrestag des schweren Atomunfalls demonstrierten die ehemaligen Arbeiter gegen Rentenkürzungen bei gleichzeitig steigenden Gesundheitskosten.
Seit Januar sei seine monatliche Pension von 1700 Griwna (146 Euro) auf 1.200 Griwna (103 Euro) gesenkt worden, sagte Leonid Litwinenko.
Die Hälfte des Geldes gebe er für Medikamente aus, die er bis zu Beginn des Jahres kostenlos erhalten habe. "Ich war damals 23 und habe meine nationale Pflicht erfüllt“, sagte Litwinenko. „Jetzt bin ich behindert und mein Land wirft mich über Bord.“
Am 26. April 1986 kam es in Tschernobyl auf dem Gebiet der damaligen Sowjetunion zu einem der schwersten Unglücke in der Geschichte der Atomindustrie.
Nach der Reaktorkatastrophe am 26. April 1986 waren aus der ganzen Sowjetunion rund 600.000 sogenannte Liquidatoren für die Aufräumarbeiten nach Tschernobyl geholt worden.
1991 wurde ihnen ein umfangreiches Paket mit Pensionszahlungen und Vergünstigungen eingeräumt. In den vergangenen Jahren wurden die Zahlungen jedoch immer weiter gekürzt.