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US-Gericht hatte den Kartellwächtern recht gegeben
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Baku, 11. Mai, AZERTAC
Die geplante Milliardenhochzeit zwischen den führenden US-Büroartikelhändlern Staples und Office Depot ist geplatzt. Die Konzerne scheiterten am Veto der US-Wettbewerbsaufsicht - nicht zum ersten Mal.
Die größten US-Büroartikelhändler Staples und Office Depot haben ihren milliardenschweren Zusammenschluss abgeblasen. Der Widerstand der US-Wettbewerbsaufsicht FTC zwang die Unternehmen zum Stopp ihrer Fusionspläne.
Ein US-Gericht hatte den Kartellwächtern recht gegeben, die durch einen Bund der Händler den Wettbewerb im Geschäft mit großen Firmenkunden substanziell beeinträchtigt sahen. Die Entscheidung der Richter sei eine "großartige Neuigkeit für Geschäftskunden", sagte Debbie Feinstein, Chefin des FTC-Wettbewerbsbüros. Eine Fusion der Konzerne hätte wahrscheinlich zu höheren Preisen und schlechterem Service geführt.
Es ist bereits das zweite Mal, dass die FTC Staples und Office Depot ausbremst. Bereits 1997 waren sie mit Fusionsplänen an den Wettbewerbshütern gescheitert, nachdem die FTC auch damals erfolgreich gegen einen Zusammenschluss geklagt hatte. Die Konzerne leiden unter dem zunehmenden Preisdruck durch Onlineanbieter wie Amazon. Mit ihrer 6,3 Milliarden Dollar schweren Fusion wollten sie sich nun erneut gegen die Angriffe der Konkurrenz wappnen.
Die Konzerne und Anleger reagierten enttäuscht auf die Gerichtsentscheidung. Nach dem Abbruch der Fusionspläne brach der Aktienkurs von Office Depot im nachbörslichen Handel zwischenzeitlich um rund 30 Prozent, der von Staples Chart zeigen um über zehn Prozent ein. Beide erholten sich jedoch wieder.
Staples werde sein Geschäft anpassen, kündigte Konzernchef Ron Sargent nach der Entscheidung an. Künftig werde der Händler den Fokus auf mittelgroße Unternehmen sowie auf Angebote außerhalb von Büromaterial legen.