WELT
42 Milliardäre besitzen so viel wie die halbe Welt
Baku, 22. Januar, AZERTAC
Das weltweit 2017 erwirtschaftete Vermögen ist einer Studie zufolge fast vollständig den Reichen zugutegekommen. Das wohlhabendste Prozent der Weltbevölkerung habe sich 82 Prozent des neu geschaffenen Reichtums gesichert, heißt es in einem Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam.
Die 42 reichsten Menschen der Welt haben so viel Vermögen wie die 3,7 Milliarden Menschen der ärmeren Hälfte zusammen, kritisiert das Papier, das die Organisation vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlichte. Zwischen 2016 und 2017 sei die Zahl der Milliardäre derweil angestiegen wie nie zuvor - alle zwei Tage sei ein neuer Milliardär hinzugekommen. Mit 2043 Milliardären lag die Gesamtzahl 2017 demnach auf einem Rekordhoch.
"Der Milliardärs-Boom ist kein Zeichen einer florierenden Wirtschaft, sondern ein Symbol für das Scheitern der Wirtschaftsordnung", kritisierte Oxfam-Direktorin Winnie Byanyima. Oxfam forderte, die Steuervermeidung von Konzernen und Superreichen zu stoppen, faire Einkommen für Frauen und Männer durchzusetzen und in Bildung und Gesundheit für alle zu investieren.
Warnung vor tieferen Rissen der Gesellschaft - Das Weltwirtschaftsforum (WEF) will sich bei seiner am Dienstag beginnenden Tagung in Davos als Motor für Zusammenarbeit anbieten. "Derzeit mangelt es an Kooperation und Verständnis", sagte WEF-Präsident Borge Brende angesichts von Krisen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Das Treffen bringe verschiedenste Akteure zusammen - "und wir bieten die Plattform, um Zusammenarbeit zu fördern".