WELT
Anschlagsserie erschüttert irakische Hauptstadt
Baku, den 22. Dezember (AZERTAG). In zahlreichen Vierteln von Bagdad haben Terroristen Sprengsätze explodieren lassen. Bei der Anschlagsserie starben mehr als 50 Menschen.
Eine Serie von Bombenanschlägen hat in Bagdad mindestens 57 Menschen das Leben gekostet. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. 167 weitere wurden verletzt. Mindestens zwölf Explosionen erschütterten neun Viertel in der irakischen Hauptstadt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde mindestens eine Bombe von einem Selbstmordattentäter gezündet.
Die Anschläge waren die folgenschwersten seit dem Beginn einer politischen Krise zwischen Schiiten und Sunniten am vergangenen Wochenende.
Der Streit zwischen dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki und dem sunnitischen Vizepräsidenten Tarik al-Haschemi hat die Furcht vor einem Wiederaufflammen der religiös motivierten Gewalt im Irak zunehmen lassen. Sie kommt zu einer Zeit, in der gerade alle US-Truppen das Land verlassen haben.
Die meisten Anschläge ereigneten sich in schiitischen Stadtteilen, sunnitische Wohngebiete waren aber auch betroffen. Die folgenschwerste Explosion ereignete sich im Stadtteil Al-Amal, wo sieben Menschen starben, wie die Polizei und Rettungskräfte mitteilten.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen detonierten zwei der Sprengsätze in der Nähe eines Kinos. Bei einer Explosion im Karrada-Viertel explodierten kurz hintereinander eine Autobombe und der Sprengstoffgürtel eines Selbstmordattentäters. Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand.