WELT
Berlin: Hackerangriff auf das deutsche Regierungsnetz
Baku, 2. März, AZERTAC
Nach dem Bekanntwerden des Hackerangriffs auf das deutsche Regierungsnetz sucht das Bundesinnenministerium nach der möglichen undichten Stelle in den eigenen Reihen.
Intern werde derzeit geprüft, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um herauszufinden, wo möglicherweise die Stelle in der deutschen Regierung oder bei den Behörden liege, über die diese Information nach außen gedrungen sei, sagte ein Sprecher des Innenressorts am Freitag in Berlin. “Und ganz konkret prüfen wird derzeit auch, ob es insoweit sinnvoll ist, eine entsprechende Strafanzeige zu erstatten.“
Bei der Entscheidung darüber sei unter anderem abzuwägen, welche Erfolgsaussichten ein solcher Schritt habe und ob möglicherweise niedrigschwelligere Maßnahmen sinnvoller seien. Es gebe etwa das Instrument der dienstlichen Erklärung: Hier könne man all jene, die Zugang zu den Informationen gehabt hätten, auffordern eine Erklärung abzugeben, dass sie nichts davon nach außen weitergegeben hätten.
Auf die Frage, ob die Regierung den Hinweisgeber nun jage, sagte der Sprecher: “Jagen tun wir ganz grundsätzlich niemanden.“ Er fügte hinzu: “Es ist aber völlig richtig, dass wir sehr darüber verärgert sind, dass es zu dieser Berichterstattung gekommen ist und zu dem dahinterliegenden Vertrauensbruch.“
Die Deutsche Presse-Agentur hatte am Mittwoch darüber berichtet, dass es ausländischen Hackern gelungen ist, in das bislang als sicher geltende Datennetzwerk des Bundes und der Sicherheitsbehörden einzudringen.