WELT
Blutige Unruhen in Bahrain fordern vier Todesopfer
Manama, den 17. Februar (AzerTAG). Bei neuen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in dem Golfstaat Bahrain sind nach Angaben von Augenzeugen und Oppositionellen vier Menschen getötet worden. Nizar al-Baharna, der Staatssekretär im Außenamt, legte sein Amt aus Protest gegen diese Eskalation der Gewalt in der Nacht zum Donnerstag nieder.
Auch Scheich Ali Salman, der Vorsitzende der schiitischen Wifak-Gesellschaft, verurteilte in einem Interview des arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera das harte Durchgreifen der Sicherheitskräfte. Der Lulu-Platz in der Hauptstadt Manama war mit Gewalt geräumt worden, während die meisten der rund 6.000 Demonstranten schliefen. "So darf man nicht mit friedlichen Demonstranten umgehen", sagte Salman. Seine Organisation, die 18 der 40 Sitze im Parlament belegt, unterstützt die Demonstranten.
Salman betonte aber, die Wifak-Gesellschaft wolle keinen Sturz der Herrscherfamilie, sondern politische Reformen. Bahrain müsse in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt werden. Die Regierung solle künftig gewählt und nicht mit Günstlingen des Königs besetzt werden.
Die Staatlichen Medien von Bahrain berichteten am Donnerstag ausführlich über kleinere Demonstrationszüge von Anhängern des Königs in mehreren Städten des Landes am Mittwoch. Die Mehrheit der bahrainischen Bevölkerung bekennt sich zum schiitischen Islam. Die Familie von König Hamad bin Issa al-Khalifa ist sunnitisch.