WELT
Bootsunglück vor Lesbos: Mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen

Baku, 24. April, AZERTAC
Bei einem Bootsunglück vor Lesbos sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Es handele sich um zwei Kinder, vier Frauen und neun Männer. Die Leichen seien wenige Seemeilen vor der Insel entdeckt worden. Eine schwangere Frau konnte demnach aus dem Wasser gerettet werden.
Auf dem Boot sollen 25 Flüchtlinge gewesen sein. Ob die übrigen Menschen bei dem Unglück gestorben sind oder noch im Meer treiben, war zunächst nicht klar. Das Boot soll aus der Türkei gekommen sein.
Zur gleichen Zeit sind in einem Flüchtlingslager auf der Insel zwölf Syrer in den Hungerstreik getreten. Die Migranten protestierten gegen die lange Wartezeit bei der Bearbeitung ihrer Asylanträge.
Experten warnen bereits davor, dass es im Sommer erneut zu einer Verschärfung der Situation im Mittelmeer kommen könnte.
So rettete nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) die italienische Küstenwache allein von Karfreitag bis Ostersonntag fast 8400 Menschen aus dem Mittelmeer. Seit Beginn des Jahres sind laut IOM bereits 36.703 Migranten in Italien angekommen - das sind 45 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt kamen 2016 etwa 181.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa.