WELT
China fordert „fundamentale Finanzreformen“ von EU
Baku, den 27. Oktober (AZERTAG). Die chinesische Regierung lobt die Brüsseler Beschlüsse als „positive Anstrengungen“, warnt aber auch: China könne nicht „Europas Samariter“ werden.
Das Euro-Verhandlungskarussell dreht sich von Brüssel weiter nach China und zu weiteren außereuropäischen Ländern, die mit ins Rettungsboot geholt werden sollen, um es tragfähiger zu machen.
Am Donnerstag telefonierte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy dazu mit Chinas Staatschef Hu Jintao. Pekings Außenministerium bestätigte die Kontaktaufnahme. Es begrüßte die Brüsseler Beschlüsse als „positive Anstrengungen“ zur Lösung der Euro-Schuldenkrise, die hoffentlich das „Vertrauen der Märkte finden“.
Sprecherin Jiang Yu sagte: „Wir unterstützen die aktiven Maßnamen der EU.“ Sie machte allerdings keine Angaben, ob und wie China in den Euro investieren will. Sie schwieg auch zum Pekinger Programm für den Verwalter des Euro-Rettungsschirms (EFSF), Klaus Regling, der am Freitagmorgen zum zweitägigen Aufenthalt in Chinas Hauptstadt eintrifft.
Regling will Chinas Devisenbehörden eine Beteiligung am Sonderinvestitionsfonds schmackhaft machen, der als zusätzliche Absicherung des Europakets gilt. Die EFSF wirbt um das Engagement außereuropäischer Staaten als potenzielle Einleger. Nach Informationen von „Welt Online“ wird Regling voraussichtlich mit der Devisenbehörde SAFE und dem Finanzministerium sprechen.