Reporter ohne Grenzen warnt Journalistinnen
Baku, den 25. November (AZERTAG). Unter Berufung auf ausländische Presseberichte teilt AZERTAG mit, die Lage auf dem Tahrir-Platz in Kairo sei angespannt. Zehntausende Demonstranten fordern erneut den Rücktritt des Militärrats. Nach sexuellen Übergriffen warnt die Organisation Reporter ohne Grenzen Medien vor dem Einsatz von Journalistinnen.
Bei den Protesten in Kairo ist es nach Berichten von Journalistinnen zu massiven sexuellen Übergriffen gekommen. Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen sprach am Freitag von mindestens drei Fällen und verurteilte die Gewalt scharf. „Ich dachte, ich würde sterben“, zitierte die Zeitung „Le Figaro“ die französische Reporterin Caroline Sinz. Sinz wurde nach eigenen Angaben am Rande des Tahrir-Platzes in Kairo von einer Horde Jugendlicher überfallen und sexuell bedrängt. Ähnliche Erfahrungen soll eine Bloggerin gemacht haben. Die ägyptisch-amerikanische Journalistin Mona Eltahawy wurde nach eigenen Angaben in Kairo von der Polizei geschlagen, festgenommen und sexuell misshandelt.
In einer Erklärung forderte Reporter ohne Grenzen: „Alle politischen Parteien, die Militärbehörden, religiöse Autoritäten sowie gesellschaftliche und zivile Gruppen müssen deutlich machen, dass diese Gewalt inakzeptabel ist.“ Die Journalistin Sinz vom französischen TV-Sender France 3 berichtete, ihr seien bei dem Übergriff vom Vortag die Kleider vom Leib gerissen worden.
„Einige Menschen haben vergeblich versucht, mir zu helfen. Ich wurde regelrecht gelyncht, es dauerte etwa eine Dreiviertelstunde bis man mich befreit hat“, zitierte sie das Blatt. Dem TV-Sender BFM sagte Sinz: „Ich glaube, das waren besessene Gauner, Jugendliche von vielleicht 14 oder 15 Jahren.“ Ihr Kameramann sei von den Jugendlichen geschlagen worden.